Weniger LKWs, mehr Parkplätze! Oberösterreichs Baulandesrat Hiesl forciert die grabenlose Technologie
20.07.2006
Bei der ÖGL-Baustellenbesichtigung Ende Juni 2006 in Linz sprach sich Baulandesrat Franz Hiesl für den verstärkten Einsatz der grabenlosen Technologie in Oberösterreich aus: "Ich bin begeistert wie rasch und kostensparend Leitungen auch in verkehrsreichen Zonen grabenlos saniert werden können. Bei sanierten Strassen garantiere ich, dass in den nächsten Jahren nicht mehr sinnlos aufgegraben wird."
Grabungsfreies Rohrsanierungsprojekt in Linz
Das Projekt "Estermannstraße Linz", von der Linz AG geplant und an die Rabmer Bau Gruppe in Auftrag gegeben, ist ein klassisches Beispiel dafür, wie durch Einsatz moderner grabenloser Technologien (sog. NO-DIG Technologien) sowohl wirtschaftliche Vorteile erzielt werden können, als auch Menschen und Umwelt möglichst wenig belastet werden.
In diesem Projekt handelt es sich um die notwendig gewordene Sanierung eines 135 m langen Trinkwasser – Leitungsabschnittes. Die Inspektion mit einer TV Kamera hat ergeben, dass der gesamte Abschnitt durchgängig zu erneuern ist. Die Estermann - Straße befindet sich im Industriegebiet der Stadt Linz, der tägliche Berufsverkehr und in Betrieb befindliche Gleisanlagen erfordern eine möglichst rasche und die Infrastruktur schonende Projektdurchführung.
Deutliche Vorteile mit grabenlosen Technologien
Der Vergleich der grabungsfreien Sanierung mit der herkömmlichen „offenen“ Bauweise zeigt anhand konkreter Zahlen deutlich die Vorteile bei vergleichbarer Qualität von NO DIG:
NO-DIG | "OFFEN" | |
---|---|---|
Projektdauer | 1 Woche | 3 Wochen |
Projektkosten | rd. € 23.0000 | rd. € 35.000 |
Nicht verwendbare Parkplätze während der gesamten Projektdauer | 5 | 40 |
Störung Bahnverkehr → Betriebsbeeinträchtigung lokaler Firmen | Keine | Mindestens 2 Tage |
Benötigte LKW Fuhren für Aushub/Füllmaterial | 5 | 80-100 |
Für den Auftraggeber Linz AG war es deshalb klar, dieses Projekt auf Basis grabungsfreier Sanierungstechnologien auszuschreiben. Insgesamt werden in Österreich jährlich rund 20 Millionen Euro für Sanierungsarbeiten auf Basis NO-DIG investiert und die Tendenz ist steigend. In den großen Städten Südosteuropas ergibt sich ein wesentlich größeres Potenzial. Denn eines ist klar, Trinkwasser gehört zu den wichtigsten Rohstoffen unserer Zeit und die Reduktion der hohen Verlustraten ist zum wesentlichen Bestandteil der staatlichen Infrastrukturprogramme in diesen Ländern geworden.
Eine konventionelle Rohrauswechslung in offener Bauweise war auf Grund der Verkehrsbedeutung der Kreuzung für den Anrainerverkehr der Unternehmen im Hafen Linz (Anbindung an die A7 Mühlkreisautobahn) und auch unter Berücksichtigung der dabei zu erwartenden Betriebsbeeinträchtigung der Fa. Plasser & Theurer (mehrtätige Sperre der Bahnanbindung des Unternehmens) nicht möglich. Im Zuge der Überprüfung aller Rahmenbedingungen wurde das Inlinersanierungs-Verfahren für die Erneuerung der bestehenden Leitungen ausgewählt.
Grabenlose Technologien nachweisbar umweltschonender und kostenoptimal
Die grabenlose Technologie als umweltschonende und hocheffiziente Bauweise ist eine weltweit anerkannte gleichwertige Alternative zur konventionellen Bauweise im Bereich der Neuverlegung bzw. der Sanierung von Leitungen und Kanälen. Das aktuelle Bauvorhaben der Linz Service GmbH - Wasser zeigt deutlich die Vorteile dieser innovativen Verfahren für die Umwelt, Anrainer, Unternehmen, Autofahrer und den Steuerzahler.
Trinkwasser gehört zu den wichtigsten Rohstoffen unserer Zeit
Weltweit geht aus den Versorgungsnetzen vieler Metropolen oft bis zur Hälfte des Trinkwassers auf dem Transport von der Gewinnung zum Verbraucher verloren. Undichte Leitungen spielen dabei die traurige Hauptrolle. Österreich hat aufgrund umfangreicher Maßnahmen in den vergangenen Jahrzehnten eine Vorreiterrolle im verantwortungsbewussten Umgang mit dem Rohstoff Trinkwasser eingenommen. Trotzdem ist es notwendig, jährlich Millionenbeträge zu investieren, um veraltete und undicht gewordene Leitungen zu erneuern bzw. zu sanieren.
Traditionell "offene" Sanierungstechnologien bereiten Schwierigkeiten
Diese Projekte sind auf Basis herkömmlicher, mit Grabungsarbeiten verbundener „offener“ Technologien kaum mehr durchzuführen. Lange Projektzeiten, Verkehrsbehinderungen und damit verbundene Staus, Lärm und Staubbelastung für die Umwelt, Feinstaubbelastung für die Bevölkerung, der enorme Aufwand für den Abtransport des Aushubmaterials sowie die teilweise beträchtlichen Schäden an der vorhandenen Infrastruktur (Gebäude, Straßen, Gleisanlagen, verlegte Leitungen, etc.) führen dazu, dass mittlerweile immer öfter zu grabungslosen Sanierungstechnologien gegriffen wird.
Sanierung mit Schlauchinliner
Im ersten Schritt erfolgt die Reinigung des Altrohres mittels Hochdruckreinigung, bei dem ein Spezialfahrzeug mit hohem Wasserdruck die vorhandenen Ablagerungen und Verkrustungen an der Rohrinnenwand entfernt. Im Anschluss daran wird ein so genannter Schlauchinliner installiert. Dabei wird ein mehrlagiger Gewebeschlauch mit Epoxydharz getränkt und dann am Beginn des Sanierungsabschnittes in das Altrohr eingestülpt.
Mit Druck wird durch Inversion der Schlauch bis zum Abschnittsende unterirdisch eingebracht, wobei er sich an das Altrohr anlegt. In der Folge wird mittels Heißdampf der Schlauch ausgehärtet und er bildet damit einen perfekten Verbund mit dem Altrohr. So entsteht ein neues, qualitativ hochwertiges Rohr, welches eine mit "normalen" Kunststoffrohren vergleichbare Lebensdauer von bis zu 50 Jahren hat.
Kontakt:
Österreichische Vereinigung für grabenloses Bauen und Instandhalten von Leitungen [ÖGL]
Schubertring 14
A-1010 Wien
Tel.: +43/1/513 15 88-0
Fax.: +43/1/ 513 15 88-25
E-mail:office@oegl.at
Internet: http://www.grabenlos.at
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Österreichische Vereinigung für grabenloses Bauen und Instandhalten von Leitungen [ÖGL]