Schräg ausgeführte Kampfmittelsondierungen für einen Vortrieb in Bochum

06.11.2018

Das Tiefbauamt der Stadt Bochum beauftragte die S & P Consult GmbH im Jahr 2014 mit der Planung eines Rohrvortriebes DN 2400 in innerstädtischer Lage. Der Vortrieb besteht aus zwei Abschnitten von 203 m und 247 m Länge in einer Tiefenlage von bis zu 9 m unter dem Gelände.

Die längere Vortriebsstrecke verläuft auf Grund verschiedener Zwangspunkte über etwa 95 m Länge unterhalb eines Privatgeländes mit Garagenbebauung und einem Erdwall mit wertvollem Baumbewuchs.

Das betreffende Gelände war zur Zeit des Zweiten Weltkriegs mit einer Flugabwehrstellung belegt und Ziel starker Bombardierungen.

Entsprechend wichtig war die gründliche Kampfmittelsondierung entlang der gesamten Trasse. Wegen des großen Rohrquerschnitts müssen in einem Abstand von 1,5 m jeweils drei Kampfmittel-sondierungen quer zur Rohrachse niedergebracht werden.

Der Baugrund im Bereich der Vortriebstrassen wechselt von felsigem Ruhrkarbon zu feinkörnigen Bachablagerungen des Marbachs. Überall dort, wo keine Felsüberdeckung über dem Vortrieb vorliegt, mussten entsprechende Sondierungen niedergebracht werden.

Die unter dem bewachsenen Wall und den Garagen liegenden Bereiche des Vortriebes konnten von der darüberliegenden Geländeoberfläche aus nicht mit Bohrungen erreicht werden.

Um für die Trasse dennoch die Kampfmittelfreiheit zu ermitteln wurden von den angrenzenden öffentlichen Flächen aus Schrägbohrungen in die Vortriebstrasse niedergebracht. Hierfür mussten drei Sondierungen fächerförmig den gesamten Querschnitt des Vortriebsrohres abdecken.

An insgesamt 142 Querschnitten wurden die genauen Bohrlängen (bis 21 m) und Ansatzwinkel für die Kampfmittelbohrungen in Abhängigkeit der Gelände- und Sohlhöhe des Vortriebs sowie des Abstandes zwischen Ansatzstelle und Kanaltrasse ermittelt.

Anschließend wurden die Ansatzstellen von einem Vermesser in die Örtlichkeit übertragen. Die Freimessung in den schrägen Rohren konnten auf die gewohnte Art durchgeführt werden. Es wurden keine Hinweise auf eine Kampfmittelbelastung gefunden, so dass eine Freigabe für den Vortrieb erteilt werden konnte. Der Vortrieb wurde im Frühjahr 2018 abgeschlossen.

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