Ressourcen nutzen - Exportkraft stärken - Verbundvorhaben zum Technologietransfer im Bereich Abwasserreinigung gestartet
25.08.2005
Wasser ist ein kostbares Gut. Wir in Deutschland haben uns längst daran gewöhnt, praktisch immer und überall ausreichend und qualitativ hervorragendes Trinkwasser zur Verfügung zu haben. Auch die Entsorgung des Abwassers funktioniert in Deutschland auf höchstem Niveau. In vielen Teilen dieser Welt ist das bekanntermaßen anders. In einem Verbundvorhaben soll nun erforscht werden, wie die hier etablierten Verfahren der Abwasserreinigung an die Verhältnisse in Ländern ohne flächendeckende Abwasserentsorgung angepasst werden können. Damit sollen die vielfältigen deutschen Erfahrungen besser als bisher für die internationale Zusammenarbeit nutzbar gemacht werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundvorhaben; beteiligt sind elf deutsche Hochschulen, Partner aus der Industrie und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA).
Ziel des vom BMBF geförderten Verbundprojektes ist es, die in Deutschland bewährten Technologien an Randbedingungen in anderen Regionen anzupassen. Die in Deutschland etablierten Konzeptionen und Bemessungsregeln für die unterschiedlichen Verfahren der Abwasserreinigung sollen so modifiziert werden, dass sie auch unter anderen Verhältnissen, z. B. bei abweichender Zusammensetzung des Rohabwassers und anderen Klimaverhältnissen genutzt werden können. Die Forschungsarbeiten sollen dazu beitragen, die Chancen der deutschen Unternehmen auf dem internationalen Markt für Abwasserreinigung und Wasserwiederverwendung zu verbessern.
Die Teilprojekte werden am Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik der Ruhr-Universität Bochum koordiniert. Als einer der Verbundpartner übernimmt es die DWA, die Ergebnisse des Projektes in der Fachöffentlichkeit zu verbreiten.
Das Projekt
Im Januar 2005 startete das Verbundprojekt "Abwasserbehandlung und Wasserwiederverwendung" mit ersten Teilvorhaben. Der Verbund soll insgesamt 24 Teilprojekte umfassen, die drei Kernbereichen zugeordnet sind: Die Kooperationspartner aus Wissenschaft und Industrie setzen sich mit Fragestellungen zur Abwasserbehandlung auseinander, untersuchen Möglichkeiten zur Hygienisierung und Wasserwiederverwendung und passen anerkannte Simulationsmodelle für Abwasseranlagen den veränderten Bemessungsregeln an. Im Zentrum aller Teilprojekte stehen besonders die Anforderungen an die Abwasserreinigung in Entwicklungs- und Transformationsländern.
Bereits 2001 hatte das BMBF ein analoges Vorhaben zur Technik der Trinkwasseraufbereitung gefördert, das inzwischen abgeschlossen ist. Sowohl dem Verbundprojekt zur Trinkwasseraufbereitung als auch dem zur Abwasserbehandlung waren Länderstudien vorgeschaltet, in denen die Randbedingungen in wichtigen Zielländern untersucht wurden.
Die Berichte "Praxiserfahrungen bei der Trinkwassergewinnung in anderen Ländern" und "Anforderungen an die Abwassertechnik in anderen Ländern" sind beim Projektträger des BMBF erhältlich:
Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe (PTKA), Bereich Wassertechnologie und Entsorgung (PTKA-WTE)
Hermann-von-Helmholtz-Platz 1, 76344 Eggenstein-Leopoldshafen.
Weitere Informationen über die Projektpartner
1) Bundesministerium für Bildung und Forschung: www.bmbf.de
2) Forschungszentrum Karlsruhe GmbH: www.fzk.de
3) Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.: www.dwa.de
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