Nationale Wasserstrategie: Umsetzung durch wissenschaftliche Forschung unterstützen
11.04.2023
Die Bundesregierung hat die erste Nationale Wasserstrategie vorgestellt. „Damit richtet die Bundesregierung einen besonderen Fokus auf die Notwendigkeit des integrierten Wasserressourcenmanagements, das international als Leitbild der Ressourcennutzung im Wassersektor gilt“, erklärt Niels Schütze, Professor für Hydrologie an der TU Dresden. Die deutsche Wasserforschung hat dafür in den letzten Jahren die wissenschaftlichen Grundlagen geschaffen.
Mitte März stellte die Bundesregierung die erste Nationale Wasserstrategie vor. Ziel ist es, angesichts der veränderten Rahmenbedingungen durch den Klimawandel Wassersicherheit sowohl für die menschliche Nutzung als auch die Gewässerökosysteme zu gewährleisten.
„Damit richtet die Bundesregierung einen besonderen Fokus auf die Notwendigkeit des integrierten Wasserressourcenmanagements, das international als Leitbild der Ressourcennutzung im Wassersektor gilt“, erklärt Niels Schütze, Professor für Hydrologie an der TU Dresden. Die deutsche Wasserforschung hat dafür in den letzten Jahren die wissenschaftlichen Grundlagen geschaffen.
Trotz der Fortschritte steht das integrierte Wassermanagement vor zahlreichen Herausforderungen beispielsweise auf dem Gebiet des adaptiven Managements unter Bedingungen von konkurrierenden Nutzungen, limitierten Ressourcen und großen Unsicherheiten der zukünftigen klimatischen, sozialen und ökonomischen Randbedingungen.
„Die Nationale Strategie ist ein gutes Instrument, um das Gesamtbild zu sehen und zu diskutieren“, sagt Niels Schütze. Bisher konnte man in Deutschland die Wasserverteilung und -speicherung ungefähr 50 Jahre im Voraus planen. „Mit den Änderungen durch den Klimawandel fahren wir auf Sicht. Wir können maximal die nächsten zehn bis 15 Jahre vorhersagen – bei ständigen Anpassungen“, erläutert der Hydrologe.
Während das verfügbare Trinkwasser derzeit wenig Sorge bereitet, ist offen, welche Maßnahmen für große Wasserverbraucher wie Land- und Forstwirtschaft sowie die Industrie notwendig sind. Aufgrund zunehmender Trockenheit stellt sich bei Land- und Forstwirtschaft immer drängender die Frage nach Intensität bzw. Menge der Bewässerung und deren Kosten. Aber auch aufgrund des hohen Wasserbedarfs von Industrieansiedlungen kann es im Einzelfall zu lokalen Engpässen kommen.
„Als ein zentrales Instrumentarium für die weitere wissenschaftliche Entwicklung und praktische Planung sehen wir an der TU Dresden virtualisierte Reallabore, sogenannte ‚digitale Zwillinge‘ von Umwelt und Gesellschaft, um die Gesamtheit der Einflussfaktoren und Wechselwirkungen in Gewässern und ihren Einzugsgebieten zu beurteilen“, sagt Niels Schütze. „Die Nationale Wasserstrategie der Bundesregierung sollte daher durch ein langfristig angelegtes wissenschaftliches Wasserforschungs- und Entwicklungsprogramm begleitet werden, das die schrittweise Umsetzung der Strategie unterstützt.“
Denn während Wasserknappheit und zukünftige Wasserverfügbarkeit in Deutschland im Zentrum der aktuellen Debatte stehen, sollte auch der Wasserqualität und dem guten ökologischen Zustand der natürlichen Gewässer und Feuchtsysteme mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Steigende Nitratbelastung und der Eintrag von Mikroschadstoffen sind Beispiele für die wichtigsten aktuellen Probleme.
Weitere News und Artikel
26.04.2024
News
Klimawandel stellt Kanalnetze vor große Herausforderungen
Gutes Zusammenspiel von Städten, Bürgerinnen und Bürgern und Ruhrverband ist unerlässlich für ein funktionierendes Kanalsystem
Die Abwasserentsorgung ist eine Kernaufgabe des Ruhrverbands. …
24.04.2024
News
Schluss mit Schwachstellen bei Straßenabläufen!
Ehingen/ Donau setztDer Einbau von neun Funke Straßenabläufen in der Straße „Beim Zehntstadel“ in Ehingen/ Donau stieß auf großes Interesse. Vertreter aus umliegenden Kommunen, Ingenieurbüros und …
24.04.2024
Fachartikel
Alte Infrastruktur auf Neu trimmen!
Der hübsche Ort Weida am nordöstlichen Rand von Thüringen beherbergt ein in die Jahre gekommenes komplexes Entwässerungssystem. Dieses soll für ein Einzugsgebiet von ca. 50 Hektar unter hydraulischen und baulichen …
23.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Bedarfsorientierte Kanalinspektion – Aktivitäten der Stadt Remscheid und ihre Abstimmungen mit der Aufsichtsbehörde
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die …
22.04.2024
News
Kläranlagenkonzept: Wertstoffgewinnung statt Belebungsverfahren
Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau im Westen von Stuttgart reinigt nicht nur die Abwässer aus seiner Umgebung, sondern dient auch als Reallabor für Forschungsprojekte. Aktuell …
19.04.2024
News
Kein Kraftakt – dank GFK
Schachtabdeckungen aus Glasfaserverbund ermöglichen leichtes Ein- und Ausdeckeln
Schachtabdeckungen gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien: Von Beton-Guss-Abdeckungen, über Edelstahl bis hin zu Kunststoffen bietet …
17.04.2024
News
Auszeichnung für innovative Ideen und Spitzenleistungen
Deutscher Baupreis 2024: Dommel erneut geehrt
Seit über 30 Jahren ist die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein führender Anbieter im Bereich der grabenlosen Kanalsanierung. Bereits zum zweiten …
15.04.2024
News
„CROM – Zertifizierte Schachtsanierung“ geht in die nächste Runde
Im Februar 2024 fand im Schulungszentrum der MC-Bauchemie in Bottrop zum 14. Mal die jährliche „CROM“-Lehrgangsreihe (CROM = Certified Rehabilitation of Manholes) statt. Verschiedene …
12.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Methodik zur Bewertung von Bauwerken
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten …
12.04.2024
Fachartikel
Mit Netzwerk und Know-how nach Europa
Die Michels Corporation mit Hauptsitz in Brownsville, Wisconsin/USA, ist ein international renommiertes Unternehmen, das insbesondere auch im Bereich HDD sehr umtriebig ist. In Europa möchte man expandieren …
10.04.2024
News
Ein Blick unter die Erde von Bergisch Gladbach
Katec kombiniert Reparatur und Renovierung für umfangreiche Sanierungsmaßnahmen
Nachhaltige Infrastruktur, Umweltschutz und ein langlebiges Kanalsystem standen im Fokus der Sanierungsarbeiten in …
09.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Gebührenranking in der Abwasserentsorgung - Analyse und Bedeutung für Kommunen
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele …
Kontakt
Technische Universität Dresden
Prof. Niels Schütze
Wissenschaftlicher Ansprechpartner, Professur für Hydrologie
Bergstr. 66
01062 Dresden
Deutschland
Telefon:
+49 351 463-36380