Marode Kanalisation in Deutschland: "Bürger und Kommunen nicht alleine lassen!" - BDE fordert bessere Vorgaben zur Überprüfung und Sanierung der Kanalisation
10.11.2006
Der Investitionsbedarf in der öffentlichen wie privaten Kanalisation in Deutschland ist erschreckend hoch – doch niemand tut etwas. Diese klare Bestandsaufnahme teilten die Teilnehmer der Fachtagung Kanalisation im Rahmenprogramm der ENTSORGA-ENTECO 2006. Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) hält deshalb drei Maßnahmen für unabdingbar: die Ermunterung privater Investitionen zur Sanierung der öffentlichen Kanalisation, die strenge Verpflichtung privater Hausbesitzer, ihre Hausanschlüsse regelmäßig auf Dichtigkeit zu überprüfen und auch zu sanieren, sowie einheitliche Vorgaben, wie geprüft und saniert werden soll.
Um das Problem der undichten Hausanschlüsse in den Griff zu bekommen, fordert der BDE eine deutliche Verbesserung der Vorschriften. Bisher sind Dichtheitsprüfungen für Hausbesitzer zwar vorgeschrieben, sie werden allerdings weder überwacht noch sanktioniert. Ein Verstoß gegen die die Verpflichtung ist nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit. "Wenn man bedenkt, wie streng wir private Heizungen überwachen, ist es völlig unverständlich, dass uns versteckt versickerndes Abwasser offenbar gleichgültig ist", sagte Harmening. Darüber hinaus fehlen nach Ansicht des BDE einheitliche Vorgaben zur Fachkunde der überprüfenden und sanierenden Unternehmen und einheitliche technische Regeln, wie die Überprüfung und die Sanierung der Leitungen im privaten Bereich vorzunehmen ist.
Das Land Nordrhein-Westfalen kann im Rahmen der aktuell diskutierten Novelle des Landeswassergesetzes diese Missstände beheben. "Dafür muss das Landeswassergesetz aber auch mit Biss ausgestattet werden. Die Bürger müssen umfassend über ihre Pflicht informiert werden und die Kommunen zum Handeln bewegt werden. Sonst verstreichen wieder alle Fristen ohne dass gehandelt wurde", sagte Harmening.
Kontakt:
Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft
Gerd Henghuber
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Behrenstraße 29
10117 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 5900335-20
E-Mail: henghuber@bde-berlin.de
Internet: http://www.bde-berlin.de
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