"Lernbau": Mehr Sicherheit und Gesundheit in der Bauwirtschaft
15.11.2005
Um Sicherheit und Gesundheit der Arbeiter auf Baustellen geht es im Bremer Kooperationsprojekt "Lernbau". Unter Leitung von Wissenschaftlern der Universität Bremen wollen Baufirmen, Bauherren, Gewerbeaufsicht und Berufsgenossenschaft umfassende und alle Interessen berücksichtigende Konzepte für mehr Arbeitsschutz auf den Baustellen entwickeln. Das Projekt aus dem Bremer Landesprogramm Arbeit und Technik wird von der EU und dem Bremer Gesundheitssenator gefördert.
Die Vernetzung von Auftraggebern und Fachunternehmen sollte aber zu einem langfristigen Einbeziehen von Sicherheit und Gesundheit während des gesamten Bauvorhabens führen. Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung sind in diesem Falle nicht mehr nur beschränkt auf die Baustelle und die durchführenden Firmen, sondern ein gemeinsames auch ökonomisches Ziel von Bauherren und Fachunternehmen, das bereits in der Ausschreibung berücksichtigt wird.
In diesem Spannungsfeld der verschiedenen Akteure, Ressourcen und Ansprüche für Sicherheit und Gesundheit ist das anwendungsbezogene Kooperationsprojekt "Lernbau" als Verbundvorhaben im Bremer Landesprogramm Arbeit und Technik angesiedelt, das seit Januar 2005 bis 2007 durch die EU und den Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales finanziert wird. In dem Projekt sollen zunächst mit verschiedenen Akteuren Verfahren mit praktikablen Instrumenten entwickelt werden. Daran beteiligen sich sechs Baufirmen, zwei Auftraggeber sowie die Gewerbeaufsicht des Landes Bremens und der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft. Sie setzen, neben der Etablierung einer gesundheitsförderliche Unternehmens- und Netzwerkkultur, auch auf die Austauschmöglichkeiten von Wissen zwischen den Partnern. Hierdurch soll zum Einen das Management von Auftraggebern und Fachfirmen für Sicherheit und Gesundheit sensibilisiert werden. Zum Anderen sollen Beschäftigte von der Bauleitung bis zum Handwerk auf den Baustellen qualifiziert sowie die Zuständigkeiten und Regelungen für den Wissensaustausch im Arbeitsschutz und der Gesundheitspolitik im Netzwerk aufgebaut werden. Unter der wissenschaftlichen Koordination von Dr. Wolfgang Ritter, Professor Rainer Müller (beide Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen) und Joachim Larisch (BIPS - Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin) soll mit Hilfe eines netzwerkinternen "Lernverfahrens" letztlich Gesundheit und Sicherheit bei den beteiligten Akteuren als "Wertschöpfungskette" etabliert werden. Im Vordergrund steht dabei, Kriterien für die Umsetzung der notwendigen Strukturen und Prozesse zu entwickeln.
Das Ziel des Projekts ist daher die nachhaltige Schaffung und Vermittlung von ganzheitlichen Arbeits- und Gesundheitsschutzkonzepten als Wertschöpfungskette, die von der Ausschreibung bis zur langfristigen Instandhaltung der Bauobjekte und vom Bauherren/Auftraggeber bis zu den betroffenen Mitarbeitern an den Baustellen geeignete Kommunikations- und Lernstrukturen für eine "sichere und gesunde Baukultur" aufbauen soll.
Beteiligte Partner sind:
JELABAU
Matthäi Bauunternehmen GmbH & Co KG
Winkler KG (GmbH & Co)
August Reiners
Wolfgang Heineking
Stadwerke Bremen (swb)
hanseWasser Bremen GmbH
Bremer Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Region Oldenburg (BG Bau)
Arbeitsmedizinischer Dienst der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
Gewerbeaufsicht des Landes Bremen
Universität Bremen; Zentrum für Sozialpolitik und
Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS)
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Zentrum für Sozialpolitik
Dr. Wolfgang Ritter
Tel.: +49 (0)421 / 218-3159
E-Mail: writter@zes.uni-bremen.de
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