Längenrekord bei grabenloser Rohrsanierung in Spanien
23.04.2018
Zehn Kilometer Gesamtlänge misst der in Kantabrien erneuerte Leitungsabschnitt. Die grabenlose Sanierung einer defekten Trinkwasserleitung mit Primus Line® verringerte die Installationszeit auf ein Drittel, schonte die Umwelt und sparte Kosten.
Im Herzen von Kantabrien, in der Nähe zur Atlantikküste im Norden Spaniens, liegt die Gemeinde Reocín. Diese verfügt über ein weit verzweigtes Rohrleitungssystem zur Wasserversorgung der etwa 15.000 Bewohner. Während der Ferienzeit steigt der Wasserbedarf in der Tourismusregion noch erheblich an. Das Wasser wird aus dem Fluss Saja entnommen, in Ruente in einer entsprechenden Anlage aufbereitet und über eine etwa zehn Kilometer lange Faserzement-Leitung zu den Trinkwasserspeichern der Gemeinde transportiert.
Diese Faserzement-Leitung aus den 1950er Jahren befand sich in einem kritischen Zustand: Sie hatte diverse Bruchstellen, was zu einem Wasserverlust von bis zu 25 Prozent führte. Es kam zu häufigen Unterbrechungen der Wasserversorgung. Die für Infrastruktur und Wasserversorgung zuständige Stelle der Regionalregierung empfahl daher eine umgehende Generalsanierung.
Anfangs war eine Sanierung der Rohrleitung in offener Bauweise vorgesehen. Dies hätte jedoch bedeutet, im Naturreservat Saja – einem Habitat mit Braunbären, Wölfen und Adlern und enormen Fischreichtum – den Boden kilometerweit für die neuen Rohre aufgraben und das Areal mit schweren Maschinen befahren zu müssen.
Das wäre ein schwerwiegender Eingriff in das sensible Ökosystem gewesen und hätte darüber hinaus etwa ein Jahr in Anspruch genommen. Aus diesem Grund prüften die Verantwortlichen der kantabrischen Wasserkraftwerke die Möglichkeit einer grabenlosen Rohrsanierung.
Grabenlose Rohrsanierung mit Primus Line® als Alternative
Im Rahmen dieses Verfahrens evaluierten die Wasserkraftwerke auch das System Primus Line® auf Eignung und Anwendung. Das Ergebnis: Primus Line® reduzierte die Installationsdauer von zwölf auf vier Monate, also auf ein Drittel. Ebenso verringerten sich die Kosten um 30 Prozent.
Die Wasserkraftwerke befürworteten deshalb einen Umstieg auf die grabenlose Technologie, die auf einem flexiblen, mit Kevlar® verstärkten Liner und speziell entwickelten Verbindern basiert und nur kleine Baugruben erfordert. Nach Ausschreibung der Bauarbeiten ging der Auftrag an die Firma Dragados S. A., welche wiederum den spanischen Primus Line® Partner Sinzatec mit der Ausführung der Sanierungsarbeiten an den Rohrleitungen betraute.
Sinzatec sanierte die bestehende Rohrleitung DN 250, die auf dem größten Teil der Strecke aus Faserzement und am Ende aus PVC besteht. In das Faserzement-Altrohr zog das Sinzatec-Team auf einer Länge von 9.850 Metern einen Liner vom Typ Primus Line® DN 250 PN 15 ein.
Im PVC-Rohr reduzierte sich auf einer Länge von 495 Metern der Querschnitt aus Platzgründen auf Primus Line® DN 200 PN 18, wobei der Betriebsdruck erhalten blieb. Auf der Gesamtstrecke verbaute Sinzatec 60 Primus Line® Niederdruckverbinder mit DN 250 und vier Stück mit DN 200.
Dieses umfangreiche Projekt erforderte eine gründliche Planung. Streckenführung sowie Wiederherstellung einzelner Rohrleitungselemente, wie beispielsweise Abflüsse, und bestehender Versorgungsanschlüsse flossen in die Planung ein. Bei dieser Maßnahme gab es schließlich zwanzig Installationsabschnitte mit Einzellängen von 161 bis 908 Meter. Die durchschnittliche Länge lag zwischen 500 und 600 Metern.
Generell möglich sind mit dem Verfahren Einzugslängen von bis zu 2.500 Meter in einem Abschnitt. Dabei wird Primus Line® nicht mit dem Altrohr verklebt und ist selbsttragend, sodass zwischen dem Liner und dem Altrohr ein Ringraum verbleibt.
Umfangsreichstes grabenloses Rohrsanierungsprojekt in Spanien
Für die Wasserversorgung während der Installationszeit von Primus Line® zapfte Sinzatec die Verbindung zwischen der zu sanierenden Rohrleitung und einem unterirdischen Aquädukt an. Dies ermöglichte es, einen sieben Kilometer langen Abschnitt ohne zusätzliche Umgehungsleitung zu sanieren. Für die letzten drei Kilometer legte die Sinzatec-Mannschaft einen Bypass, bevor sie den Liner auch hier abschnittweise in das Altrohr einzog.
Auf ihren zehn Kilometern passiert die erneuerte Rohrleitung unterschiedlichste Geländeformen: Sie quert Brücken und Autobahnen, Straßen und Bahngleise, Wohn- und Brachgebiete, sowie Wald- und Weideflächen. Dabei überwindet sie diverse Höhenunterschiede und meistert Bögen bis zu 45 Grad.
Bei diesem Projekt handelt es sich um das größte, das bisher mit grabenloser Technologie in Spanien umgesetzt wurde. Mit seiner Installationszeit von nur vier Monaten unterstreicht es die Vorteile grabenloser Lösungen wie Primus Line® zur vollständigen Sanierung von Versorgungsleitungen.
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