Kunststoffrohrsysteme in der Abwasserentsorgung: Verbände verstärken Öffentlichkeitsarbeit
27.04.2018
Mit der Kampagne „Discover: Plastics“ adressieren der Kunststoffrohrverband e.V. (KRV) und der europäische Dachverband TEPPFA (The European Plastic Pipes and Fittings Association) Planer und Bauunternehmen, die in der Wasserversorgung und Abwassertechnik tätig sind, sowie Kommunen und Industrieunternehmen, die Kanalnetze betreiben.
„Discover: Plastics“ verfolgt das Ziel, die Vorteile von Kunststoffrohrsystemen (d.h. von Kunststoffrohren, -formteilen und –schächten) in diesem Anwendungsbereich deutlich herauszustellen. Dr. Elmar Löckenhoff, Geschäftsführer des KRV:
„Wir haben europaweit die Ergebnisse von zwanzigjähriger unabhängiger Forschungsarbeit zusammengetragen und informieren die Fachöffentlichkeit jetzt gezielt über die Eigenschaften von Kunststoffrohren in Infrastruktur-Anwendungen, insbesondere in der Abwasserentsorgung.“
Dabei werden auch Vorbehalte angesprochen und ausgeräumt, die u.a. bei Planern immer wieder zu hören sind. Dr. Elmar Löckenhoff: „Die Flexibilität von Kunststoffrohren wird häufig als Nachteil gesehen – selbst bei Fachleuten. Diese Eigenschaft ist jedoch ein Vorteil, weil sie dazu führt, dass bei erdüberdeckten Rohren Flächenpressungen gleichmäßig in den umgebenden Boden abgeleitet werden.“
Auch bei Setzungen ist ein Leitungssystem aus Kunststoff anpassungsfähiger. Auf diese Weise werden Risse und damit Leckagen vermieden – mit der Konsequenz, dass das Abwassersystem erwiesenermaßen ein stabiles Langzeitverhalten und eine hohe Standsicherheit aufweist.
Darüber hinaus verfügen Kunststoffrohrsysteme über eine sehr hohe chemische Beständigkeit und korrodieren nicht. Deshalb eignen sie sich in idealer Weise für den Einsatz in der Abwasserinfrastruktur. Technisch ausgereifte und seit Jahrzehnten in der Praxis bewährte Verbindungstechniken wie z.B. Steck-, Schweiß- und Flanschverbindungen ermöglichen eine optimale Anpassung des Rohrsystems an die individuellen Gegebenheiten. Dabei steht den Planern und Anwendern ein breites Programm an Kunststoff-Formteilen zur Verfügung.
Im Vorfeld der Kampagne wurden u.a. Referenz-Anwendungen in Europa gesammelt und aufbereitet, die den Planern und Ingenieuren zur Verfügung gestellt werden. Sie demonstrieren nicht nur die Leistungs- und Anpassungsfähigkeit von Kunststoffrohren in Abwassersystemen, sondern auch ihre lange Lebensdauer.
Als Kommunikationsplattform steht die Microsite www.discover-plasticpipes.com/DE zur Verfügung. Sie fasst u.a. die Resultate diverser Forschungsarbeiten zum Leistungsvermögen und Verhalten von erdverlegten Kunststoffrohren im Abwassernetz zusammen. Zu diesen Studien gehört der Forschungsbericht „100 Year Service Life of Gravity Sewer Pipes“, der unter Labor- und Praxisbedingungen die Langzeiteffekte u.a. von Verkehr, Korrosion und anderen Einflussfaktoren auf Kunststoffrohre untersucht.
Der Report kommt zu dem Ergebnis, dass norm-konforme Kunststoffrohre unter diesen Bedingungen zuverlässig eine Lebensdauer von hundert Jahren erreichen.
Im Rahmen der Forschungsprojekte, die auf der Microsite dokumentiert werden, hat die TEPFFA auch Kunststoffrohre in vorhandenen Abwassersystemen ausgraben und umfassend untersuchen lassen. An diesen Projekten waren jeweils unabhängige Institute und Experten beteiligt.
Damit ist die Microsite ein Informations-Pool für die gesamte Branche der Wasser- und Abwassertechnik. Ziel ist es, den Multiplikatoren und Entscheidern insbesondere in den Kommunen Kunststoffrohre als nicht nur gangbare, sondern vorteilhafte Alternative zu den bislang dominierenden Werkstoffen Beton und Steinzeug nahezubringen.
Dr. Elmar Löckenhoff: „Auch wenn Rohrsysteme aus Kunststoff schon seit rund sechzig Jahren erfolgreich in Misch- und Trennsystemen des Abwassernetzes eingesetzt werden, sind sie im bestehenden Netz aktuell die ´Nummer Drei´ bei den Werkstoffen. Bei der Neuverlegung ist Kunststoff zwar stärker repräsentiert, aber wir treffen doch immer wieder auch auf Vorbehalte. Unsere Kampagne ´Discover: Plastics´ hat zum Ziel, diese Vorbehalte zu widerlegen. Deshalb werden wir der Fachwelt in den kommenden Monaten sachliche Argumente für den Einsatz dieses Hochleistungswerkstoffs im Abwassernetz liefern.“
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