Kanalgipfel 2025: Was meint der Mensch, was sieht die Maschine? | Netzübergreifende vergleichende Untersuchungen zu Qualitätsunterschieden bei Erfassung und Bewertung von Kanalisationen

12.08.2025

Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Herr Prof. Dr.-Ing. Karsten Kerres und Dr. David Regesch berichten im September in Erfurt über netzübergreifende vergleichende Untersuchungen zu Qualitätsunterschieden bei Erfassung und Bewertung von Kanalisationen.

KI-gestützte Bilderkennungsmethoden finden zunehmend Anwendung in der Zustandserfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen. Erste Erkenntnisse zeigen, dass bei Nutzung solcher Systeme die Anzahl erkannter Auffälligkeiten im Vergleich zur konventionellen Schadenskodierung durch menschliche Inspekteure signifikant höher ausfällt. Diese Unterschiede sind jedoch nicht einheitlich, sondern abhängig von verschiedenen Einflussgrößen wie eingesetzter Kameratechnik, Rohrmaterial, Schadensart und -ausprägung sowie dem zugrunde liegenden KI-System.

Für das strategische Kanalmanagement stellen sich damit die zentralen Fragen der erforderlichen Erfassungsqualität, der von Inspekteuren oder Maschine gelieferten Erfassungsqualität sowie der Qualitätssicherung. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass Auswirkungen der unterschiedlichen Erfassungsqualitäten auf die der Zustandsbeschreibung folgenden Prozessschritte des Kanalmanagements bislang noch nicht belastbar beleuchtet wurden.

Im Rahmen des Vortrags werden anhand vergleichender und netzübergreifender Untersuchungen die Unterschiede in den Erfassungen durch Inspekteur und Bilderkennung dargelegt. Darüber hinaus werden die Einflüsse der unterschiedlichen Erfassungsstandards auf die Zustands- oder Substanzklasse der Haltungen und insbesondere auf deren prognostizierte Alterung quantifiziert. Netzbetreibern und beratenden Ingenieuren werden Hinweise zum Umgang mit diesen Sachverhalten in Hinblick auf das Kanalmanagement gegeben.

Die FH Aachen ist eine der forschungsstärksten Fachhochschulen in Deutschland. Die Forschung an der FH Aachen ist innovativ, anwendungsbezogen und interdisziplinär. Das ISCE wurde im April 2023 als interdisziplinäres Institut der Fachbereiche 1 (Architektur) und 2 (Bauingenieurwesen) gegründet. Smart City steht für ganzheitliche und nachhaltige Entwicklungskonzepte in urbanen und ländlichen Siedlungsräumen u.a. im Bereich der Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen.
 

Herr Prof. Dr.-Ing. Karsten Kerres wurde im September 2011 für das Lehrgebiet Netzingenieurwesen (FB2), welches Planung, Bau und Betrieb unterirdischer Infrastrukturen, insbes. der Gas-, Trinkwasser- und Abwassernetze zum Gegenstand hat, an die FH Aachen berufen. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen und beratenden Tätigkeit befasst er sich mit dem strategischen Kanalmanagement und operativen Instandhaltung..

Dr. David Regesch ist Physiker und seit 2017 bei der STEIN Infrastructure Management GmbH (vormals S & P Consult) tätig. Er ist für die Pflege und Weiterentwicklung der Life-Cycle- Asset Management Software SATUS verantwortlich und leitet die Entwicklungsabteilung.

Erfahren Sie mehr zu diesem Thema auf dem Kanalgipfel 2025 im September in Erfurt!

 

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH

Dr.-Ing. Robert Stein

Geschäftsführer

Konrad-Zuse-Straße 6

44801 Bochum

Deutschland

Telefon:

+49 234 5167 113

E-Mail:

robert.stein@stein.de

Internet:

Zur Webseite