Kanalgipfel 2022: Herausforderungen für Schlauchliner-Lieferanten infolge aktueller Entwicklungen am Rohstoffmarkt
10.05.2022
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Dipl.-Ing. Johannes Buß berichtet im September in Wuppertal über Herausforderungen für Schlauchliner-Lieferanten aufgrund der aktuellen Rohstoffsituation.
Seit Beginn des Jahres 2021 sehen sich die Hersteller von GfK-Schlauchlinern, zunächst als Folge der Corona-Krise, jüngst infolge der Ukraine-Krise, mit stark ansteigenden Preisen für Rohstoffe und Transporte konfrontiert. Ein Ende der Preisspirale ist aktuell nicht in Sicht, Rohstofflieferanten geben nur noch kurzfristige Preisprognosen. Hinzu steigt das Risiko des Abreißens von Lieferketten.
Eine in diesem Ausmaß noch nie dagewesene Situation trifft die Hersteller von GfK-Schlauchlinern mit Materialquoten von 50 bis 60% hart, zumal kundenseitig oft Angebote mit langen Bindefristen bzw. Verträge mit langen Laufzeiten von bis zu mehreren Jahren bestehen. Hersteller wie auch einbauende Unternehmen stecken in der Klemme zwischen steigenden Rohstoffpreisen und der Forderung nach Festpreisangeboten mit Preisbindung der Netzbetreiber.
Die vom Bund beschlossene Einführung von Stoffpreisgleitklauseln hat keine Relevanz für Bauvorhaben auf Landes- oder kommunaler Ebene. Ohne Einführung von Stoffpreisgleitklauseln auf kommunaler Ebene jedoch bleibt die Frage, wie das wirtschaftliche Risiko gerecht zwischen den handelnden Parteien verteilt werden kann, unbeantwortet.
Zitat der Bundesbauministerin Klara Geywitz, am 12.4.2022 zu Gast bei Markus Lanz im ZDF, zum Thema Preiserhöhungen: "…. und bei einem Festpreis sind sie [die Auftragnehmer, Anm. d. Autors] einfach platt, wenn die Explosionen der Preise so stark sind. Wir haben gesagt: Es ist möglich nachzuverhandeln. Ein ganz wichtiges Signal, von dem ich hoffe, dass Länder und Kommunen das mitmachen."
Ein „Hoffen“ allein reicht jedoch jetzt nicht aus, handeln ist angesagt. Der Vortrag beleuchtet den Stand der Entwicklung.
Herr Johannes Buß ist Diplom-Maschinenbauingenieur. Seit dem 01.01.2021 ist er bei der Brandenburger Liner GmbH & Co. KG als Geschäftsführer tätig. Sein Fokus liegt u.a. darauf, die Produkte und das Geschäft von Brandenburger Liner – Pionier im Bereich der UV-lichthärtenden GfK-Schlauchliner weiterzuentwickeln und innovative, auf den Markt abgestimmte Produkte und Dienstleitungen anzubieten.
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