Hildburghausen: 300 Kubikmeter Stauraum in der Gerbergasse
24.10.2008
Wirtschaftlichkeit bei Planung und Betrieb von Kanalisationsnetzen fordert praktisch zwingend den Einsatz von Abflussbewirtschaftungskonzepten. Eine Schlüsselrolle bei deren Umsetzung spielen Speicherkanäle und -becken. Während sie in der Vergangenheit meist durch aufwändige Betonbauwerke errichtet wurden, setzen sich groß dimensionierte GFK-Rohre als schnelle und kostengünstige Alternative zunehmend durch. Jüngstes Beispiel ist der Stauraumkanal Gerbergasse in Hildburghausen/Thüringen, der im Auftrag des Wasser- und Abwasser-Verbands Hildburghausen (WAVH) aus Rohren und Spools des Systems FLOWTITE der Amitech Germany GmbH; Mochau, gebaut wurde. Besonderer „Clou“ des 120 Meter langen Bauwerks ist eine vorgeschaltete Installation zur Schwallreinigung der Speicherstrecke.
Während der eigentliche Staukanal im Wesentlichen auf einer alten Industriebrache ohne räumliche Restriktionen installiert werden konnte, ging es stromauf wesentlich enger zu. Im Bereich der Gerbergasse ließen sich aufgrund der engen Straße und der sensiblen Bebauung nicht einmal Kreisprofile verlegen. Aber auch hier hatte das Amitech-Produktprogramm eine systemkonforme Lösung parat: in der Gerbergasse werden 30 Meter gewickelte AMIREN-Eiprofile 700/1050 installiert, die einen schlankeren Rohrgraben ermöglichen als ein Kreisprofil gleicher Kapazität. Sie werden in Längen von je 3 Metern verlegt, während die Baulängen bei den Kreisprofilen zwischen drei und sechs Metern liegen.
Dass sich sechs Meter lange -bei Bedarf noch längere- Rohre sehr großer Nennweiten auch unter schwierigen Baustellenbedingungen noch mit herkömmlichem Baugerät handhaben lassen, gehört zu den klassischen Vorzügen des Werkstoffs GFK, der sich durch ein konkurrenzlos geringes Metergewicht auszeichnet und dabei hervorragende statische Leistungsdaten aufweist. Für den Einsatz in großen Abwassersammlern schlägt auch positiv zu Buche, dass GFK dauerhaft absolut resistent gegen biochemische Korrosion ist und hervorragende Abflusseigenschaften aufweist.
Eine besondere Herausforderung bei der Maßnahme in Hildburghausen lag darin, die mächtigen Rohre gegen Auftrieb zu sichern. In einzelnen Bereichen beträgt die Überdeckung letztlich nur 60 Zentimeter. Um ein Aufschwimmen der Rohre schon im Ansatz zu unterbinden, wurde der gesamte Stauraumkanal vor Verfüllung des Rohrgrabens mit einem Geogitter abgedeckt, das die entstehenden Auftriebskräfte durch Übertragung ins Erdreich abfängt. Die Schachtbauwerke wurden zudem mit einem Betonfundament fixiert. Dass diese Sicherungsmaßnahmen tatsächlich funktionieren, verdeutlichte ein unfreiwilliger Bewährungstest Anfang September, als extreme Niederschläge die gesamte Baustelle und alle Rohrgräben fluteten, ohne dass es dabei zu messbaren Lageveränderungen von Rohren und Schächten kam.
Eine technische Finesse des Stauraumkanals Gerbergasse ist der Einbau einer Schwallklappe im letzten Rohr vor dem Stauraum. Hinter ihr können bis zu 70 Kubikmeter Wasser aufgestaut und dann als Spülstoß in den Stauraumkanal entlassen werden. So lässt sich nach den Vorstellungen der Planer das Problem der Reinigung des Kanals von Sedimenten lösen, die sich beim Einstau zwangsläufig absetzen. Ein Zweck des Stauraumkanals mit der Quelltopf-Entlastung besteht ja eben darin, nur Wasser abzuschlagen, das durch Sedimentation gereinigt wurde. Die Ablagerungen werden dann später bei der Schwallspülung zur Kläranlage gefördert.
Für den WAVH ist der Stauraumkanal Gerbergasse übrigens keineswegs das erste Projekt in GFK. Bei einem im Vorjahr in Eisfeld realisierten Projekt wurden rund 70 Kubikmeter Stauvolumen mit FLOWTITE-Wickelrohren geschaffen.
Für Dipl.-Ing. Reinhard Link, Investitionskoordinator beim Wasser- und Abwasserverband Hildburghausen, spielen jedoch nicht nur gute Erfahrungen mit dem Material an sich eine ausschlaggebende Rolle für die Systementscheidung im Projekt Gerbergasse. Sehr beeindruckt ist er vom AMITECH-Service. Den Experten aus Mochau attestiert er neben hoher Kompetenz einen reibungslosen Service, bis hin zur planerischen Unterstützung, etwa bei der Berechnung des Auftriebssicherungs-Konzeptes. Auf ihrer Grundlage konnte in Hildburghausen aus dem System-Werkstoff FLOWTITE-Wickelrohr wirklich das technische und wirtschaftliche Optimum heraus geholt und noch für jedes Problem eine Lösung gefunden werden.
Kontakt:
Amitech Germany GmbH
Karl Bissinger
Am Fuchsloch 19
04720 Mochau
Tel.: 03431 71 82 -0
Fax: 03431 70 23 24
E-Mail: karl.bissinger@amitech-germany.de
Internet: www.amitech-germany.de
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