Grüezi, CoJackHydra

15.07.2016

CoJackHydra wird ab kommendem Jahreswechsel erstmals in der Bundeshauptstadt der Schweiz eingesetzt

Bild 1: Hydraulische Fuge des Systems CoJackHydra unmittelbar vor dem Einbau [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Bern ist Hauptort des gleichnamigen Kantons und zugleich Bundeshauptstadt der Schweiz. Rund um den Viktoriaplatz, dem Zentrum des unmittelbar nördlich der Innenstadt gelegenen Quartiers Spitalacker, realisiert das Tiefbauamt der Stadt Bern ein Vortriebsprojekt mit 7 Teilstrecken und einer Gesamtlänge von 1,2 Kilometern bei einem Nenndurchmesser der Rohre von 1200 mm.

Die Trassierung erfordert neben 4 geraden Vortrieben auch das Auffahren von drei recht anspruchsvollen Strecken mit Kurven und sogar S-Kurven mit sehr engen Radien von 200 m. Die Bauausführung erfolgt durch das Schweizer Bau- und Baudienstleistungsunternehmen Implenia Schweiz AG, Wallisellen (CH), das auch (im Einvernehmen mit der Stadt Bern) den Auftrag für CoJackHydra erteilt hat.

CoJackHydra ist die Kombination einer neuen, für schwierige Rohrvortriebstrassen optimierten hydraulischen Rohrverbindung (siehe Bild 1) mit einem speziell darauf abgestimmten elektronischen Überwachungssystem. Das wesentliche Merkmal von CoJackHydra ist die hydraulische Kraftübertragung in Verbindung mit einer vor Ort installierten Sensorik, die Messwerte für eine komfortable und zuverlässige Online-Überwachung mit CoJack (siehe Bild 2) liefert. Selbst Raum- und S-Kurven mit engen Radien können nun problemlos mit hohen zulässigen Vortriebskräften aufgefahren werden.

Bild 2: Prozessablauf bei einer CoJack Projektbegleitung [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Die moderne Trassierung von Vortriebsstrecken stellt ständig steigende Anforderungen an die Vortriebsrohre. Ein Rückblick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass die Vortriebslängen immer größer und enge Kurven immer häufiger werden. Selbst komplizierte Kurvenkombinationen mit zum Teil mehrfachen S- oder Raumkurven tauchen gar nicht mehr so selten in den Ausschreibungen auf.

Die konventionelle Rohrverbindung mit Druckübertragungsringen aus Holz oder Spanplatten stoßen hier vielfach an ihre Grenzen. Manchmal fällt die Problematik erst auf, wenn während der Planung die obligatorische Vorstatik für die Rohre nach dem DWA-Arbeitsblatt A 161 so kleine Vortriebskräfte zulässt, dass die Anzahl der erforderlichen Zwischenpressstationen unerwartet stark ansteigt oder ein Vortrieb gar nicht mehr machbar ist. Selbst die bewährte OSB-Platte wird insbesondere bei S-Kurven vielfach überfordert.

Die wichtigsten Vorteile von CoJackHydra sind:

  • Flexible Linienführung bei der Planung
  • Größere Vortriebslängen
  • Größere Rohrlängen
  • Verzicht auf Zwischenbaugruben
  • Reduzierung der Dehneranzahl
  • Größere Kraftreserven
  • Erhöhung der Vortriebsgeschwindigkeit
  • Kontinuierliche Kontrolle der Rohrbeanspruchungen

CoJackHydra wird gemeinschaftlich durch die S & P Consult GmbH, Bochum und der TuSo GmbH, Pullheim angeboten.

Es ist erfreulich, dass ein in Deutschland entwickeltes Produkt den hohen Qualitätsansprüchen der Schweizerischen Netzbetreiber genügt und zu hoffen, dass zukünftig auch aus weiteren eidgenössischen Städten der Ruf zu hören sein wird: Grüezi, CoJackHydra.

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