Ein Werkstoff - ein System - viele Vorteile
07.08.2015
Leutkirch setzt auf Kanalrohrsystem von Funke
Das Zeitfenster für die Erschließung des neuen Wohngebietes „Beim Marienhof“ in Leutkirch war denkbar klein: In nur sechsmonatiger Bauzeit mussten der Straßenbau, die Installation der Schmutz- und Regenwasserkanalisation sowie die Verlegung der Leitungen für die Wasserversorgung auf der rund 8 ha großen Erschließungsfläche abgeschlossen sein. Mit der Ausführung wurde die Kirchhoff Straßenbau GmbH, Direktion Baden-Württemberg, von der Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu beauftragt.
Vor allem hinsichtlich der ambitionierten Zeitvorgabe legten Auftraggeber und Planer besonderen Wert auf Produkte, die sich gleichermaßen einfach wie flexibel anwenden lassen; außerdem sollte das verwendete Rohrmaterial möglichst langlebig sein. Da die Stadt Leutkirch mit dem Werkstoff PVC-U bereits bei der Erschließung zweier anderer Neubaugebiete gute Erfahrungen gesammelt hatte und ein Materialmix vermieden werden sollte, fiel die Wahl schließlich auf das HS®-Kanalrohrsystem SN 16 der Funke Kunststoffe GmbH, das neben den erforderlichen Rohren für Schmutz- und Regenwasser ein umfangreiches Sortiment an Formteilen bietet.
Anspruchsvolles Großprojekt
Die Erschließung des nach einem alten Gehöft benannten Baugebiets war für die Stadt Leutkirch ein echtes Großprojekt: Für 60 Einfamilienhäuser, 26 Reihenhäuser bzw. Doppelhaushälften und vier Mehrfamilienhäuser war auf dem rund 8 ha großen Areal Platz – ein durchaus realistisches Kalkül, denn schon im Vorfeld des Beginns der Arbeiten hatten sich zahlreiche Anwärter auf der Liste für einen Bauplatz in der attraktiven neuen Leutkircher Wohnlage eingetragen.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach den durchschnittlich 500 m2 großen Grundstücken entschloss sich die Stadt dazu, die vergleichsweise große Fläche in einem Stück zu erschließen statt, wie ursprünglich angedacht, in zwei Bauabschnitten. Robert Rühfel, Fachbereichsleiter Tiefbau und technischer Leiter der Eigenbetriebe der Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu, sieht in dem straffen Zeitplan auch klare Vorteile für Umwelt und Anwohner: „Durch die Erschließung in einem Bauabschnitt und einen straffen Bauzeitenplan wurden unvermeidbare Emissionen wie Baulärm und Abgase auf das Notwendige beschränkt.“
Das Bauvorhaben war insofern aufwändig, als an der Isnyer Straße, die das Baugebiet im Osten begrenzt, zunächst umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen ausgeführt werden mussten. Der westlich gelegene Öschweg wurde verlängert und dient nun als Hauptzufahrt zum Neubaugebiet; ein alter Bahndamm, der am Baugelände entlangläuft, wurde zu einem Versickerungsbecken mit 1003 m3 Fassungsvermögen umgebaut. Die Vielzahl parallel stattfindender Arbeiten stellte erhebliche Anforderungen an das ausführende Bauunternehmen.
„Unter anderem galt es, bis zu acht Bagger und drei Kolonnen zu koordinieren; zwei Kolonnen für die Verlegung der Sammler und eine für die der Hausanschlussleitungen“, führt Oberbauleiter Dipl.-Ing. (FH) Franz Barz von der Kirchhoff Straßenbau GmbH, Direktion Baden-Württemberg, Bereich Langenargen aus. „Da alle Arbeiten in nur sechs Monaten erledigt sein sollten, musste alles wirklich wie am Schnürchen laufen“, bringt Bauleiter B.-Eng. Benjamin Butscher die Herausforderungen auf den Punkt.
Robust und langlebig
Bevor der erste Spatenstich erfolgen konnte, mussten Auftraggeber und Planer entscheiden, welcher Werkstoff für die Kanalisation zum Einsatz gelangen sollte. Neben wirtschaftlichen Aspekten spielten hier vor allem die Produkteigenschaften eine Rolle. Die Wahl fiel schließlich auf das HS®-Kanalrohrsystem SN 16 von Funke. Wichtig waren Projektingenieur Thomas Knecht vom Ingenieurbüro Wasser-Müller GmbH in Biberach nicht nur die guten hydraulischen Eigenschaften des Werkstoffs PVC-U, mit dem der Planer bereits in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht hatte, sondern auch die Stabilität der Produkte: „Der Werkstoff PVC-U macht eine Menge mit. Die Rohre von Funke verzeihen kleine Verlegefehler, die sich gerade bei straffen Zeitabläufen nie völlig ausschließen lassen. Zeitgleich wurden in der Region Allgäu-Bodensee vier weitere Baugebiete mit Funke Rohren erschlossen, dies zeigt die gute Erfahrung und das Vertrauen in die Produktreihe.“
Funke-Fachberater Gerald Barth bestätigt die Robustheit der Rohre: „Die Produkte des HS®-Kanalrohrprogramms eignen sich insbesondere auch für spezielle Tiefbauaufgaben, bei denen eine überdurchschnittlich hohe Ringsteifigkeit gefragt ist. “Dass die Rohre des HS®-Kanalrohrsystems dabei geringere Wandstärken aufweisen als Vergleichsprodukte aus anderen Werkstoffen, hat auch eine wirtschaftliche Komponente: Das geringe Eigengewicht erleichterte das Handling auf der Baustelle und sparte deshalb Zeit.
Rühfel: „Das Stichwort ‚Wirtschaftlichkeit’ war uns wichtig. Wir waren auf der Suche nach Produkten aus einem Werkstoff, der strapazierfähig ist und eine lange Lebensdauer bietet, und die sich einfach und flexibel verlegen lassen.“ „Die Rohre – die eingesetzte Baulänge betrug 3 m – lassen sich problemloser zum Einsatzort transportieren als z. B. Rohre aus anderen, wesentlich schwereren Werkstoffen und sind auch im Graben leicht zu verarbeiten“, bestätigt Polier Joachim Knittel von F. Kirchhoff. Und noch etwas habe bei der Entscheidung zugunsten des Funke-Sortiments eine Rolle gespielt, ergänzt Knecht: „Einen Mix aus verschiedenen Materialien wollten wir tunlichst vermeiden.“
Ein System, viele Vorteile
Bei der Erschließung des Baugebietes „Beim Marienhof“ kamen insgesamt rund 2.330 m HS®-Kanalrohre zum Einsatz. Für den Schmutzwassersammler wurden 820 m Leitung der Nennweite DN/OD 250, 225 m DN/OD 315 und weitere 220 m mit Nennweite DN/OD 400 verlegt; für den Regenwassersammler 620 m DN/OD 315 und 445 m DN/OD 400. Hinzu kamen mittels FABEKUN-Sattelstück eingebundene Hausanschlussleitungen für Regen- und Schmutzwasser mit einer Gesamtlänge von jeweils 600 m sowie mehr als 900 Formteile.
Verschiedene Schachtbauwerke aus Betonfertigteilen wurden zudem mit einem innenliegenden Absturz ausgestattet. Mit dem ebenfalls in der Hammer Ideenschmiede entwickelten Produkt lassen sich Höhenversätze in der Kanalisation überbrücken; zurzeit ist der innenliegende Absturz in den Nennweiten DN/OD 160, DN/OD 200 und DN/OD 250 und für Betonschächte DN 1000 erhältlich. In Leutkirch Verwendung fand das Bauteil, da einige der Haltungen relativ weit oben in den Schacht einmündeten. Durch den Einbau des innenliegenden Absturzes konnte im Vergleich zu einem außenliegenden Absturz Aushub und damit auch Zeit und Geld gespart werden.
„Das HS®-Kanalrohrsytem SN 16 von Funke bietet alles, was man auf der Baustelle braucht“, fasst Oberbauleiter Barz zusammen, „auch für Anforderungen ‚außer der Reihe’ bietet der Hersteller flexible Lösungen.“ Lobende Worte findet auch Tiefbauleiter Rühfel, und zwar nicht nur für die Flexibilität des Herstellers, sondern auch für den Service von Funke-Fachberater Barth: Die guten Eigenschaften des Werkstoffs, das breite Sortiment des Herstellers sowie die gute Betreuung auf der Baustelle hätten entscheidend dazu beigetragen, dass die Erschließung reibungslos vonstatten ging.
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