Die hydraulischen Eigenschaften haben überzeugt
13.12.2018
Die Stadt Bettembourg baut einen Schmutzwassersammler mit GFK-Rohren von Amiblu.
Um den Zulauf zur Kläranlage zu drosseln und die Möglichkeit einer Zwischenspeicherung der anfallenden Wassermenge zu schaffen, beauftragte die luxemburgische Gemeinde Bettembourg das Planungsbüro Schroeder & Associés S.A. mit der Konzeption eines neuen Regenüberlaufbeckens.
Die Baumaßnahme wurde gemäß Gesamtkonzept des Einzugsgebietes der Kläranlage Peppange zur Anpassung der Zuflüsse zur Kläranlage ausgearbeitet.
Da eine optische Inspektion mittels Kanalkamera ergab, dass der bestehende Hauptsammler DN 1800 sich noch in einem guten Zustand befand, wurde beschlossen, diesen Sammler als Kanalstauraum mit oben liegender Entlastung zu nutzen.
Somit wurde das Verlegen eines neuen Schmutzwasserhauptsammlers zwischen Entlastungsbauwerk und Kläranlage notwendig. Im Zuge der Tiefbauarbeiten verlegte die Firma AlphaBau S.à r.l., Fischbach/Clervaux, auf rund 1200 m Länge in offener Bauweise GFK-Rohre DN 1000 von Amiblu.
Darüber hinaus kamen noch rund 80 m GFK-Vortriebsrohre DN 1200 mit einem Rohraußendurchmesser DA 1280 zum Einsatz, die von der Sonntag Baugesellschaft mbH & Co. KG, Dörth, im Mikrotunnelbauverfahren unter der Autobahn A3 vorgetrieben wurden. Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten des Werkstoffs GFK war nicht nur die hohe chemische Beständigkeit des Materials. Mit Blick auf die Gegebenheiten vor Ort spielten auch die guten hydraulischen Eigenschaften der Rohre eine wesentliche Rolle.
Neues Überlaufwerk schützt vor Überlastung
Laut Generalentwässerungsplanung der luxemburgischen Gemeinde Bettembourg ist der Zulauf zur nordöstlich der Gemeinde gelegenen Kläranlage Peppange so zu regeln, dass die Kapazitäten der Anlage optimal im Sinne des Umweltschutzes genutzt werden können. Der bestehende Hauptsammler beginnt in Frankreich und nimmt im weiteren Verlauf die Abwässer der Ortschaften Rumelange, Tétange, Kayl, Noertzange, Huncherange, Fennange, Abweiler und Bettembourg auf, bevor er schließlich in der Kläranlage Peppange endet.
Ein zweiter Sammler kommt aus Richtung der Ortschaft Dudelange und durchquert u. a. das Industriegebiet Bettembourg/Dudelange sowie die Ortschaft Bettembourg, bevor er sich mit dem Hauptsammler verbindet. Der zwischen den Gleisen der Luxemburger Eisenbahngesellschaft CFL und der Autobahn A3 verlaufende Hauptsammler hat einen Durchmesser von DN 1800.
Die Planer hatten sich entschieden, diesen Abschnitt als Kanalstauraum mit oben liegender Entlastung zu nutzen und dementsprechend umzubauen bzw. präventiv Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.
Für die Reinigung des Kanalstauraumes nach einem sogenannten Einstau wurden drei Spülkammern mit einem Volumen von insgesamt rund 130 m3 Spülwasser hergestellt, wobei die erste Spülkammer in das Regenüberlaufbecken integriert wurde. Um den Drosselabfluss des Regenüberlaufbeckens mit der Kläranlage zu verbinden, wurde der Bau eines neuen Sammlers erforderlich.
Da die neue, rund 1200 m lange Trasse eine sehr geringe Neigung aufwies, sei als Rohrwerkstoff „sehr schnell GFK ins Spiel gekommen“, erläutert Olivier Georges, vom technischen Dienst der Gemeinde Bettembourg. Die glatte Innenoberfläche, welche den Rohren ausgezeichnete hydraulische Eigenschaften verleiht, sei für die Verwendung bei der Baumaßnahme in Bettembourg ein wesentlicher Faktor gewesen.
Leicht, stabil und korrosionsbeständig
Ralf Paul, Gebietsverkaufsleiter, Amiblu GmbH, nennt weitere Vorzüge, die Rohre aus dem Werkstoff GFK zur guten Wahl machen: „GFK ist ein kompakter Verbundstoff, der die positiven Eigenschaften der verwendeten Rohstoffe in sich vereint – Glasfasern sorgen für hohe Ringsteifigkeiten und extrem hohe axiale Festigkeiten, eine Quarzsandverstärkung im Kern erhöht die Wandsteifigkeit.“
Das Ergebnis sind Rohre, die ein geringes Gewicht und eine vergleichsweise geringe Wandstärke mit einer hohen Stabilität und ausgezeichneter Korrosionsbeständigkeit verbinden, die deutlich höher ist als bei vergleichbaren Materialien – letzteres ist vor Ort nicht zuletzt deshalb von Bedeutung, weil der neue Sammler in einem Naturschutzgebiet verläuft; sämtliche verwendeten Materialien mussten daher den Anforderungen einer vorab durchgeführten Umweltverträglichkeitsanalyse genügen.
Bei der Verlegung des neuen Sammlers in offener Bauweise wurde mit 6 m langen Rohren DN 1000 gearbeitet. In der Trasse ebenfalls vorgesehen, waren mehrere GFK-Schachtbauwerke. Die Länge der GFK-Rohre, so Georges, sei insofern günstig gewesen, als man mit vergleichsweise wenigen Rohrverbindungen habe arbeiten können und somit auch den Auflagen des Umweltschutzes gut Rechnung tragen konnte.
Profis am Start
Da die Arbeiten in der Grünzone von Bettembourg erfolgten, wurde zunächst eine eigene Baustraße angelegt. Diese soll später als Grundlage für die Errichtung eines Betriebs- bzw. Wartungsweges für den neuen Kanalstauraum dienen.
Grundsätzlich ist die Verlegung der Rohre in offener Bauweise, die man innerhalb einer Gutwetterperiode im Sommer hat vornehmen müssen, reibungslos verlaufen.
Insbesondere mit Blick auf den Baugrund vor Ort – es handelt sich um eine relativ feuchte Wiese – war ein schnelles Arbeiten bei der Verlegung erforderlich. Dabei habe AlphaBau, so Georges wörtlich, „Profis an den Start bringen“ müssen, um die Rohre in der Kürze der Zeit fachgerecht zu verlegen.
Projektleiter Guido Leers vom Ingenieurbüro Schroeder & Associés S.A. weiß, worauf es beim Einbau ankam: „Das geringe Gewicht und die geringe Wandstärke der Rohre erleichterten einerseits das Handling auf der Baustelle. Sie stellten aber auch bestimmte Anforderungen an Lagerung und Transport, und auch bei der Verdichtung der Leitungszone und dem Einbringen der Hauptverfüllung musste sehr gewissenhaft zu Werke gegangen werden.“
Unter der A3 hindurch
Bei rund 80 m der Trasse war ebenfalls ein behutsames Vorgehen gefragt: Hier kreuzt der neue Sammler die Autobahn A3, daher kam für die Verlegung nur eine geschlossene Bauweise in Frage. Die Wahl fiel auf den Mikrotunnelbau. Hierbei wurden von einer Startbaugrube aus die Rohre in den Baugrund vorgetrieben.
Dabei baute die Mikrotunnelbaumaschine den anstehenden Boden mit einem Bohrkopf ab, während eine Pressstation in der Startbaugrube die Vortriebsrohre kontinuierlich in den Boden einpresste. Das abgebaute Bodenmaterial wurde durch diesen Rohrstrang dann in den Startschacht befördert und abtransportiert.
Mit dieser anspruchsvollen Aufgabe wurde die Sonntag Baugesellschaft mbH & Co. KG, Niederlassung Bingen, beauftragt. Zum Einsatz kamen hier GFK-Vortriebsrohre von Amiblu DN 1200 / DA 1280 mit einer Baulänge von 3 m. Nach einer Bauzeit von nur knapp sieben Monaten konnte die Verlegung des Sammlers zur Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossen werden.
More News and Articles
28.08.2024
News
ITpipes Secures $20M to Transform Water Infrastructure Management
ITpipes announced it has secured $20 million in equity financing from Trilogy Search Partners and Miramar Equity Partners.
Known for its trusted and user-friendly platform, ITpipes …
26.08.2024
News
Professor Dr.-Ing. Dietrich Stein
With deep sadness we announce the loss of our founder and partner Prof Dr Dietrich Stein at the age of 85.
Engineers around the globe are thankful for his dedication to the inventions in the fields of sewers, …
26.08.2024
News
PPI Releases New Installation Guide for PE4710 Pipe
PPI’s MAB-11-2024 Covers HDPE Water Pipelines Up to 60-in. Diameter and 10,000-ft Long Pulls
Developed by the Municipal Advisory Board (MAB) – and published with the help of the members of the …
23.08.2024
News
Faster wide-scale leak detection now within reach
Mass deployment of connected leak loggers is being made possible by the latest technology, writes Tony Gwynne, global leakage solutions director, Ovarro
Water companies in England and Wales are …
21.08.2024
News
Kraken awakens customer service potential in water
The innovative customer service platform Kraken has made a successful transfer from energy to water. Ahead of their presentation at UKWIR’s annual conference, Portsmouth Water chief executive …
19.08.2024
News
Predicting the toxicity of chemicals with AI
Researchers at Eawag and the Swiss Data Science Center have trained AI algorithms with a comprehensive ecotoxicological dataset. Now their machine learning models can predict how toxic chemicals are …
16.08.2024
News
Goodbye water loss: Trenchless pipe renewal in Brazil
Pipe renewal in Brazil
How do you stop water loss through leaks in old pipe systems without major environmental impacts and restrictions? The answer: with trenchless technology, or more precisely …
14.08.2024
Fachartikel
Impact of high-temperature heat storage on groundwater
In a recently launched project, the aquatic research institute Eawag is investigating how the use of borehole thermal energy storage (BTES) affects the surrounding soil, the groundwater …
12.08.2024
News
Watercare completes East Coast Bays sewer link
Watercare has successfully finished the final connection on the East Coast Bays link sewer at Windsor Park in New Zealand.
Much of the East Coast Bays sewer link was installed using horizontal directional …
09.08.2024
Fachartikel
Innovative water solutions for sustainable cities
Cities need to become more sustainable and use their water resources more efficiently. Managing water in local small-scale cycles is one possible solution. A new white paper by Eawag, the University …
07.08.2024
Fachartikel
How digital technologies contribute to universal drinking water
Digital water technologies have an important role in ensuring universal access to safe drinking water by 2030, that is according to a new report from the World Health Organisation. …
05.08.2024
News
Knowledge transfer on sustainable water infrastructure in India
India’s fast-growing cities need an efficient infrastructure for water supply and wastewater disposal. A research cooperation, is therefore supporting the development of a sustainable …
Kontakt
Amiblu GmbH
Am Fuchsloch 19
04720 Döbeln
Deutschland
Telefon:
+49 3431 7182 0