Charme, moderne Technik und 1,2 Billionen Liter
19.09.2014
Das Charlottenburger Wasserwerk Tiefwerder öffnet zum 100. die Türen
Das Wasserwerk Tiefwerder – es heißt nach dem benachbarten Fischerdorf inmitten des Deltas alter Havelarme – ist das viertkleinste der insgesamt neun Berliner Wasserwerke. Mitten in einem Landschaftsschutzgebiet gelegen, liefert es seit 100 Jahren zuverlässig bestes Trinkwasser. Zum Geburtstag öffnet es am 20. September seine Türen.
Im Herbst 1914 ging Tiefwerder ans Netz der selbständigen Stadt Charlottenburg, deren Wasserwerke AG damals auch Wasser in den Werken Johannisthal in Treptow, Beelitzhof am Wannsee, Jungfernheide sowie Teufelssee und Nikolassee im Grunewald gewann. Der Start 1914 mit 15.000 Kubikmetern am Tag begann für die damalige Zeit hochmodern allein elektrisch angetrieben. Doch weil Charlottenburgs Durst schneller als die Kraftwerke wuchs, musste für die bald notwendige Werkserweiterung dann doch auf Dampf gesetzt werden.
Ältestes der heute noch genutzten Bauteile aus dieser Zeit ist der 60 mal 70 Meter große, von einer Wiese bedeckte, Behälter für 16.000 Kubikmeter Trinkwasser. Alle anderen Teile des Werks entstammen großen Um- und Ausbauten in den 1950er und 1970er Jahren für eine Kapazität, die elffach über der von 1914 lag.
Mit der Menge könnte Deutschlands größter See fast zweimal gefüllt werden
Das Werk Tiefwerder ist heute voll automatisiert und die „kleine Filiale“ des Wasserwerks Beelitzhof, von wo es überwacht und gelenkt wird. Das Wasser wird aus 55 Grundwasserbrunnen gefördert, die bis zu 100 Meter tief in den märkischen Sand gebohrt wurden – entlang des Havelufers vom Grunewaldturm bis zum Faulen See, einem Altarm des Flusses. Im Werk befreien lediglich Luft und Kies das Wasser auf natürlichem Wege von Eisen und Mangan. Bis zu 80.000 Kubikmeter Trinkwasser könnte Tiefwerder heute an heißen Tagen ins Netz fließen lassen. Mit knapp der Hälfte davon deckt die Anlage täglich rund 7 Prozent der des Berliner Wasserbedarfs. Gepumpt wird vorzugsweise nach Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg, teilweise aber auch bis nach Treptow. In den hundert Jahren hat das Wasserwerk rund 1,2 Milliarden Kubikmeter bzw. 1,2 Billionen Liter Wasser geliefert, was fast dem 1,8-fachen Inhalt der Müritz entspricht, Deutschlands größtem See.
Das technische Kleinod liegt für Passanten kaum bemerkbar idyllisch zwischen der Havelchaussee und dem Havel-Altarm Hohler Weg umgeben von Streuobstwiesen und Sümpfen. In der Abgeschiedenheit des Wasserschutzgebietes sind viele sonst in der Stadt seltene Tiere und Pflanzen heimisch.
Hinweis: Tag der offenen Tür zum 100. Geburtstag des Wasserwerks Tiefwerder am 20. September 2014, 11 bis 17 Uhr. Havelchaussee 193, 13597 Berlin, Nähe S-Bahnhof Pichelsberg. Es gibt keine Parkplätze.
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