Breitbandausbau – nachhaltig und zukunftsorientiert
05.11.2015
Bauindustrie fordert langfristige Versorgungssicherheit statt kurzfristiger Lösungen
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB) und der Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv) warnen vor dem Einsatz schnell umsetzbarer, vermeintlich günstiger aber nur kurzfristig wirksamer Verfahren beim Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Als Beispiele nennen sie das Vectoring, das die Übertragungsrate alter Kupferleitungen verbessert oder das Trenching, bei dem die Leitungen dicht unterhalb der Straßenoberfläche verlegt werden. Die Verbände fordern stattdessen den Ausbau der im Tiefbau verlegten Glasfasertechnologie, um langfristig eine qualitativ hochwertige Versorgung in Deutschland gewährleisten zu können.
Hintergrund ist das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung gesetzte Ziel, bis 2018 alle Haushalte mit Übertragungsraten von 50 Megabit pro Sekunde zu versorgen. Die Bauindustrie warnt davor, auf Grund des Zeitdrucks vermehrt die bereits heute veraltete Technologie des Vectorings einzusetzen oder auf das Trenching auszuweichen, was technische und rechtliche Risiken berge. „Beim Ausbau der schnellen Breitbandinfrastruktur geht es schließlich nicht darum, das Ziel schnellstmöglich zu erreichen, sondern die zuverlässige Versorgung dauerhaft sicherzustellen“, sagt die Präsidentin des Rohrleitungsbauverbands e.V. (rbv) Gudrun Lohr-Kapfer.
Der Vorsitzende der Bundesfachabteilung Leitungsbau (BFA LTB) im HDB, Andreas Burger, kritisiert: „Der Einsatz des Vectorings als zunächst zeit- und kostensparend erscheinende Variante fördert nicht den Ausbau des Glasfasernetzes, sondern verzögert ihn auf lange Sicht sogar“. Auch das Trenching-Verfahren berge erhebliche Risiken, denn im Straßenbau könne es zu Folgeschäden wie Hebungen, Rissen oder Frostschäden führen. Deshalb sei die im Tiefbau verlegte Glasfasertechnologie die einzige zukunftsorientierte und nachhaltige Variante zum Ausbau der Breitbandinfrastruktur.
Darüber hinaus widerspricht die Bauindustrie dem Argument der hohen Kosten bei der Verlegung der Glasfasertechnologie im Tiefbau. „Durch das problemlose Mitverlegen von Glasfaserkabeln bei Tiefbauarbeiten können Synergien genutzt und Kosten unter allen Gewerken geteilt werden“, erläutert Burger. Zusätzlich vermeide die Integration des Netzausbaus in das Tagesgeschäft der Leitungsbauer zusätzliche Belastungen der Bevölkerung durch weitere Baustellen. Aus diesem Grund sollten auch Versorgungsunternehmen bei der Vergabe der Fördergelder eingebunden werden.
Auch langfristig sei eine Kostensenkung möglich. „Bei der Verteilung der Fördergelder sollte deshalb darauf geachtet werden, dass nur nachgewiesen qualifizierte Unternehmen mit der Planung und der Verlegung von Glasfasertechnologie beauftragt werden. Nur so können erhebliche Folgekosten, wie sie durch das Trenching entstehen können, vermieden und die Kompatibilität der alten und neuen Netze untereinander gewährleistet werden“, so Burger.
Weitere News und Artikel
14.05.2024
News
Kanalgipfel 2024: Praxisbeispiel Schwammstadt – Erfahrungen aus Hamburg
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht …
08.05.2024
News
Loyalität und Fachkompetenz als Erfolgsformel
Geiger Kanaltechnik würdigt langjährige Mitarbeiter
30 Jahre Unternehmensentwicklung sind für die meisten Firmen ein bedeutender Meilenstein. So auch für das Unternehmen Geiger Kanaltechnik, das zur …
07.05.2024
News
Kanalgipfel 2024: Überprüfung des Substanzerhaltungskonzepts für die Kanalisation des Abwasserverbandes Fulda
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, …
06.05.2024
News
Forschung enthüllt die Komplexität von Hochwasserereignissen
Das katastrophale Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor drei Jahren verdeutlichte die verheerenden Folgen von Flussüberschwemmungen. Um künftige Schäden zu minimieren …
03.05.2024
News
Effiziente Kreislaufwirtschaft durch Zero-Scrap-Production
Kabelwerk Eupen AG mit eigener nachhaltiger Kunststoffaufbereitung
Qualität und Nachhaltigkeit: Das sind Faktoren, denen sich die Kabelwerk Eupen AG seit vielen Jahren verschrieben hat. …
26.04.2024
News
Klimawandel stellt Kanalnetze vor große Herausforderungen
Gutes Zusammenspiel von Städten, Bürgerinnen und Bürgern und Ruhrverband ist unerlässlich für ein funktionierendes Kanalsystem
Die Abwasserentsorgung ist eine Kernaufgabe des Ruhrverbands. …
24.04.2024
News
Schluss mit Schwachstellen bei Straßenabläufen!
Ehingen/ Donau setztDer Einbau von neun Funke Straßenabläufen in der Straße „Beim Zehntstadel“ in Ehingen/ Donau stieß auf großes Interesse. Vertreter aus umliegenden Kommunen, Ingenieurbüros und …
24.04.2024
Fachartikel
Alte Infrastruktur auf Neu trimmen!
Der hübsche Ort Weida am nordöstlichen Rand von Thüringen beherbergt ein in die Jahre gekommenes komplexes Entwässerungssystem. Dieses soll für ein Einzugsgebiet von ca. 50 Hektar unter hydraulischen und baulichen …
23.04.2024
News
Kanalgipfel 2024: Bedarfsorientierte Kanalinspektion – Aktivitäten der Stadt Remscheid und ihre Abstimmungen mit der Aufsichtsbehörde
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die …
22.04.2024
News
Kläranlagenkonzept: Wertstoffgewinnung statt Belebungsverfahren
Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau im Westen von Stuttgart reinigt nicht nur die Abwässer aus seiner Umgebung, sondern dient auch als Reallabor für Forschungsprojekte. Aktuell …
19.04.2024
News
Kein Kraftakt – dank GFK
Schachtabdeckungen aus Glasfaserverbund ermöglichen leichtes Ein- und Ausdeckeln
Schachtabdeckungen gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien: Von Beton-Guss-Abdeckungen, über Edelstahl bis hin zu Kunststoffen bietet …
17.04.2024
News
Auszeichnung für innovative Ideen und Spitzenleistungen
Deutscher Baupreis 2024: Dommel erneut geehrt
Seit über 30 Jahren ist die Sanierungstechnik Dommel GmbH ein führender Anbieter im Bereich der grabenlosen Kanalsanierung. Bereits zum zweiten …
Kontakt
Rohrleitungsbauverband e.V. (rbv)
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dipl.-Ing. Dieter Hesselmann
Marienburger Str. 15
50968 Köln
Deutschland
Telefon:
+49 221 37668 - 49
Fax:
+49 221 37668 - 60