Aufbruch in neue Dimensionen

01.12.2015

Die Herstellung des Transportsiels Isebek in Hamburg ist nicht nur der größte, sondern auch einer der anspruchsvollsten Aufträge der Michel Bau-Firmengeschichte.

Der Hamburger Stadtteil Eimsbüttel ist ein quirliges Viertel. Noch bunter wird es zurzeit durch einen Bauzaun im Weidenstieg. Wer an diesem entlang spaziert, sieht nicht, dass sich hinter dem fantasievollen Graffiti-Kunstwerk ein Abschnitt eines gigantischen Sielbauprojekts verbirgt: das Innenstadt-Entlastungsprogramm von HAMBURG WASSER. Die Gesamtmaßnahme, an der neben Michel Bau noch weitere Bauunternehmen beteiligt sind, ist äußerst umfangreich.

Bereits seit Oktober 2011 lässt HAMBURG WASSER zwei neue, große Siele bauen, um das bestehende Sielnetz zu entlasten und um Überläufe von Mischwasser in den Isebekkanal zu verringern.Bis 2017 investiert das kommunale Unternehmen 53 Millionen Euro in das Projekt.

23 Meter tiefe Baugrube

Der zweite Bauabschnitt des Mammutprojekts erstreckt sich über 1,5 Kilometer zwischen dem Grünen Jäger im Schanzenviertel und der Eimsbüttler Christuskirche. Hier verläuft das alte Isebekstammsiel in acht Metern Tiefe, zwölf Meter darunter wird per Rohrvortrieb ein neues Stahlbetonrohr DN 2400 aufgefahren, um den alten Mischwasserkanal trocken zu legen, zu sanieren und zu entlasten. Am Ziel der Strecke erstellt Michel Bau eine 36 Meter lange Leitungsbaugrube, um in das vorhandene Siel ein GFK-Rohr DN 2000 einzuziehen und um Drachenprofile DN 2400 verlegen zu können. Fertig gestellt ist bereits eine Startbaugrube mit äußerst ungewöhnlichen Ausmaßen: 12,20 Meter Durchmesser und 23 Meter Aushubtiefe.

„Einen so tiefen Schacht sieht man höchstens einmal im Leben“, schwärmt Bauleiter Wolfgang Möser, den Michel Bau eigens für das anspruchsvolle Projekt im Herbst 2013 ins Unternehmen holte. Als Projektleiter ist er für die Koordination sämtlicher Arbeiten der baubeteiligten Firmen der Arge (Arge-Partner und Nachunternehmer) verantwortlich.

Alles andere als Routine

Das aufwendige Projekt stellt selbst den routinierten Profi vor Herausforderungen: „Wir haben in diesem Gebiet eine schwierige Geologie: Wassergefüllte Sandböden wechseln sich mit stark bindigen Böden ab“, erzählt Möser. „Weil das alte Isebekstammsiel oberhalb des Vortriebs in Betrieb bleibt, hätte eine Havarie dramatische Folgen für die gesamte Hamburger Kanalisation.“ In die Startbaugrube wurde deshalb eine Unterwasserbetonsohle eingebracht, außerdem werden die Pressdrücke des Vortriebs akribisch dokumentiert.

Weil der Rohrvortrieb der geschwungenen Schanzenstraße folgt, müssen die Fahrer zugleich Radien bis zu 225 Meter bewältigen. Auch die Bedingungen oberhalb der Erde sind für ein Bauprojekt dieser Dimension nicht gerade ideal: Das Hamburger Schanzenviertel ist ein eng bebautes Gebiet mit sehr hohem Verkehrsaufkommen.

Eine willkommene Atempause bot die Schildtaufe am 1. September 2014 – eine aus dem Bergbau übernommene Tradition. An diesem Tag legten die Arge-Arbeiter ihr Werkzeug beiseite, um eine eindrucksvolle Dame zu begrüßen: die achtzig Tonnen schwere Vortriebsmaschine Ulrike, die sich bis Ende des Jahres durch den Hamburger Boden graben wird, um den ersten Abschnitt von 800 Metern fertig zu stellen. „Glückauf!“ oder besser: „Glücktief!“ wünscht der Baureport*. 2015 werden wir erneut von dieser interessanten und herausfordernden Baustelle berichten.

*Dieser Artikel erschien im Oktober 2014 im Baureport, der Firmenzeitung der MICHEL BAU GmbH & Co. KG, Neumünster. Der angekündigte Bericht aus dem Jahr 2015 wird in Kürze ebenfalls auf UNITRACC veröffentlicht.

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