Auf Umwegen zum Ziel: Beim Anbinden eines Stülpschachts wird ein Epoxid-Kurzliner zur Liner-Verlängerung
19.08.2015
Manchmal muss man Herausforderungen auf unkonventionelle Art begegnen, wenn die klassischen Methoden nicht zum Erfolg führen. Vor eine solche Herausforderung sah sich die Himmel Bau GmbH und Co. KG aus Rastatt gestellt, als sie einen Stülpschacht an eine Haltung DN500 anbinden sollte: Die Abwasserleitungen eines neuen Bürogebäudes in Karlsruhe waren darüber an eine bestehende Haltung angeschlossen worden.
Das Problem: Die Haltung wurde lange vorher per Schlauchliner saniert. Beim Einsetzen des Schachtelementes waren Altrohr und Schlauchliner jedoch bündig abgeschnitten worden, und um das Altrohr herum lag das Erdreich offen - nicht die idealen Voraussetzungen für eine Schachtanbindung.
Bauleiter Christoph Himmel wandte sich um Unterstützung an die resinnovation GmbH. Geschäftsführer Dino Heuser, Vertriebsleiter und Zertifizierter Kanalsanierungsberater, sah sich die Baustelle frühzeitig vor Ort an, als das unterste Schachtelement mit dem Gerinne gerade in die Haltung eingesetzt worden war, und entwickelte eine Lösung.
Sein Plan: Die freiliegenden Stellen sollten zunächst mit einem speziellen mineralischen Material aufgefüllt und eine Nut von 3 bis 9 Uhr ausgeformt werden. Im Bereich 9 bis 3 Uhr hingegen sollte das Altrohr - ebenfalls mineralisch - bündig an den Schacht angebunden werden.
Nachdem die vorbereitenden Arbeiten von den Mitarbeitern der Himmel Bau GmbH und Co. KG Arbeiten erfolgt waren, machte das Team der resinnovation GmbH sich vor Ort an die Arbeit - mit im Gepäck: das flexible Epoxidharz Harz8, PARTLINERTM, Glasfasermatten sowie Packer und das notwendige Zubehör. Denn das Ziel lautete: den bündig abgeschnittenen Liner verlängern, um eine Grundlage für eine Anbindung zu schaffen.
Die Idee: Ein PARTLINERTM - eigentlich als Kurzliner für partielle Reparaturen innerhalb einer Haltung gedacht – sollte den Überstand des Liners übernehmen, der nötig ist, um die Haltung dicht an den Schacht anzubinden. Der Epoxid-Kurzliner eignet sich gut für eine solche Aufgabe, da er in seiner Zusammensetzung dem Liner nahe kommt.
Eine Besonderheit bei dieser Lösung: Harz8 musste in zwei Schritten aufgetragen werden. Um eine Anbindung dicht zu machen, muss das flexible Epoxidharz auch im unteren Bereich aufgebracht werden. In diesem Fall also, bevor der PARTLINERTM gesetzt wird, da dieser ja - laut Definition - mit dem Untergrund verklebt.
Nun folgten die entscheidenden Arbeitsschritte: Bevor der PARTLINERTM eingebracht wird, musste zunächst der Bereich von 3 bis 9 Uhr mit Harz8 verfüllt werden. Während ein Mitarbeiter diese Arbeit unten im Schacht ausführte, wurde oben das PARTLINERTM-Harz gemischt und anschließend mit dem Rillenroller sorgfältig auf die auf einem Tisch vorbereiteten Glasfasermatten aufgebracht und eingearbeitet. Beidseitig getränkt und entsprechend dreilagig gefaltet wurden die Glasfasermatten auf den vorbereiteten Packer gewickelt und fixiert.
Nun musste alles schnell gehen, denn die Verarbeitungszeit des PARTLINERTM ließ - insbesondere bei den sommerlichen Temperaturen – nicht allzu viel Zeit zur Muße.
Vorsichtig - damit die Matten nicht verrutschten und kein Harz abgestreift wurde - ließen die Sanierer den Packer in den Schacht hinunter, führten ihn in den Zulauf ein und beaufschlagten ihn mit Druck. Nun hieß es warten, während der PARTLINERTM aushärtete - bei Verwendung mit dem schnellhärtenden Härter RE38 eine Angelegenheit von gut zweieinhalb Stunden. Während dieser Zeit wurden die entsprechenden Arbeiten am Ablauf ausgeführt.
Sobald der Partliner ausgehärtet und der Packer entfernt worden war, konnte der obere Teil der Harz8-Anbindung fertig gestellt werden. Nachdem sowohl Ab- als auch Zulauf auf diese Weise dicht an den Stülpschacht angebunden worden waren, wurden die Blasen für die Wasserhaltung gezogen: Das Abwasser floss, die Anbindungen sind dicht, die Herausforderung war gemeistert.
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