AMITECH liefert Trinkwasserspeicher als Baukastensystem
05.02.2013
Schneller geht es nicht: Hierin waren sich alle Beteiligten nach der Montage des neuen Trinkwasserspeichers im Ortsteil Buchen der Gemeinde Markt Erlbach im Landkreis Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim einig. Innerhalb von nicht ganz zwei Tagen waren die bei der AMITECH Germany GmbH produzierten Module des neuen Speicherbauwerks aus dem GFK-Wickelrohrsystem FLOWTITE in der Nennweite DN 3000 geliefert und montiert.
Damit erhielt das neue Leitungsnetz, das in Zukunft die rund 70 Einwohner des Ortsteiles Buchen mit Trinkwasser versorgen wird, sein technisches Herzstück. Gleichzeitig ergänzt die von der Bauverwaltung Markt Erlbach in Auftrag gegebene und vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit geförderte Tiefbaumaßnahme eine Reihe ähnlicher Projekte, bei denen die als Baukastensystem konzipierten GFK-Trinkwasser-Speichersysteme von AMITECH zur vollsten Zufriedenheit der Bauherren eingesetzt werden konnten. Die komplexen Bausteine sind mit allen notwendigen technischen Einbauten versehen. Die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten erlauben eine individuelle Anpassung der Bauteile hinsichtlich Transport und Einbau, aber auch in Bezug auf die speziellen technischen Anforderungen der jeweiligen Bauherrn. Unter wirtschaftlichen Aspekten rechnet sich der Einsatz der Systeme ebenfalls. Der Neubau eines Trinkwasserspeichers aus GFK-Modulen ist in der Regel kostengünstiger als die aufwändige Sanierung eines Hochbehälters aus Beton. Zudem gelten Rohre und Behälter im Betrieb als äußerst wartungsarm.
Bei der Trinkwasserspeicherung werden in der Wasserversorgung große Mengen an Trinkwasser in dafür geeigneten Behältern zwischengelagert. Sie kompensieren im Bedarfsfall fehlende Mengen zwischen Wasserzufluss und Wasserentnahme. Neben der Bereitstellung der erforderlichen Tagesausgleichsmengen und Sicherheitsreserven stellen Trinkwasserspeicher den im Rohrnetz erforderlichen Versorgungsdruck sicher und sorgen für Löschwasser im Brandfall. Die Speicherung erfolgt üblicherweise in Hochbehältern, Tiefbehältern, Durchlaufbehältern oder Gegenbehältern. „Während lange Zeit Beton zu den am meisten eingesetzten Werkstoffen zählte, haben viele Netzbetreiber mittlerweile die Vorteile von Produkten aus glasfaserverstärktem Kunststoff entdeckt“ erklärt Jochen Auer, Regionalleiter Süddeutschland, AMITECH Germany GmbH.
Maßgeschneiderte Lösungen
Darauf hat sich das Unternehmen mit Sitz in Mochau eingestellt. Seit Jahren stellen GFK-Rohre das Basismaterial bei der Herstellung von Wasserspeichern und komplexen Modulen für die Trinkwasserspeicherung dar. Die gute mechanische Be- und Verarbeitbarkeit des Werkstoffes ermöglicht individuelle und maßgeschneiderte Ein- und Anbauten. Treppen, Leitern und Laufroste sichern die Begehbarkeit, integrierte Verbindungsleitungen und Armaturen den Wasserbetrieb. Schalt- und Steuerschränke finden in GFK-Modulen ebenso ihren Platz wie ein Handwaschbecken für das Bedienpersonal. Alle Module werden teil- oder auch komplett vorgefertigt auf die Baustelle geliefert. Die Produktion erfolgt im Wickelverfahren, bei dem in Endlosfertigung Rohre in (fast) jeder beliebigen Länge und in Nennweiten von bis zu 3000 mm hergestellt werden können. Das Ergebnis ist ein hochfester Verbundwerkstoff aus dessen hoher Festigkeit und geringer Wichte ein vergleichsweise niedriges Metergewicht resultiert.
Vielfältige Vorteile
Damit ergeben sich bereits viele Vorteile bei der Handhabung der Bauteile, sowohl beim Transport als auch auf der Baustelle – vor allem wenn es um große Nennweiten geht. So können GFK-Rohre und Behälter in der Regel meist von den vor Ort eingesetzten Baggern oder kleineren Mobilkranen gehandhabt werden. Das relativ geringe Gewicht in Kombination mit großen Baulängen trägt so zu einem schnellen Baufortschritt bei. Auch unter Qualitätsaspekten können die Wickelrohre des Systems FLOWTITE überzeugen. Sie sind für den Trinkwassertransport und für die Trinkwasserspeicherung zugelassen. Rohre, Formteile und Speicherkammern besitzen auf Grundlage der VP 615 vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) – sie gilt für Druck-rohre, Formstücke und Rohrverbindungen aus glasfaserverstärktem Polyesterharz (UP-GF) für Trinkwasserleitungen – die notwendigen Baumusterzertifikate für alle produ-zierbaren Nennweiten. Länderspezifisch bestehen weitere Zulassungen nach der KIWA Deutschland GmbH (KIWA) und der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW). Die hygienische Unbedenklichkeit ist gemäß der KTW(Kunststoffe im Trinkwasser)-Empfehlung und DVGW-Arbeitsblatt W 270 nach-gewiesen.
Speicher aus Modulen
Trinkwasserspeichersysteme bestehen aus einer Bedienkammer und dem Wasserspeicher, der als Ein- oder Mehrkammersystem ausgebildet sein kann. So ein Kammersystem ist praktisch unbegrenzt erweiterbar. Lediglich aus Gründen des Transportes und der späteren Begehbarkeit bieten sich idealerweise Speicherrohre mit einem Durchmesser von 2,50 m bis 3,00 m an, wobei die Einzelrohrlängen üblicherweise zwischen 6 m und 12 m liegen. Grundsätzlich gilt: Das gewünschte Speichervolumen bestimmt die Länge der Kammer, die von einer Endkappe abgeschlossen wird. Für die Wasserkammern werden in der Regel Trinkwasser-Speicherrohre der Druckstufe PN 6 verwendet, gleiches gilt für Rohr- und Steckverbindungen. Der Zugang der Wasserkammern erfolgt über die vorgelagerte Bedienkammer. Eine druckdichte, einlaminierte GFK-Wand bildet die Trennwand. Die einzelnen Module werden nach Absprache mit den Bauherren individuell gefertigt und Just-in-time zur Einbaustelle geliefert.
Zügige Montage
Vor Ort geht es dann in der Regel sehr schnell. Davon konnten sich auch Dipl.-Ing. Ronald Pelz, techn. Leiter, Zweckverband Wasserversorgung „Markt Erlbacher Gruppe“ und Bauass. Dipl.-Ing. Michael Schlag, Leiter Bauverwaltung, Markt Erlbach, überzeugen. Innerhalb von zwei Tagen hatte ein Mobilkran die angelieferten Elemente an die vorgesehene Einbaustelle gehoben und die Arbeiter der Johann Potsch GmbH & Co. KG Bauunternehmung alle Module fachgerecht miteinander verbunden. Danach wurden im Inneren die erforderlichen Verbindungsleitungen und Armaturen für den Wasserbetrieb sowie die Schalt- und Steuerschränke installiert. Abschließend hat ein Bagger das Bauwerk mit Erdreich frostsicher überdeckt.
Der neue Trinkwasserspeicher hat ein Fassungsvermögen von knapp 60 m3. Er bildet das Herzstück der ebenfalls neuen rund 1,6 km langen Fernzubringerleitung und dem Ortsnetz, mit dem der Ortsteil an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen wurde. „Von der Anschlussstelle im benachbarten Ortsteil Mettelaurach fließt das Wasser in den Speicher und von hier aus in die Haushalte, die ihr Trinkwasser bisher aus eigenen Brunnen gewonnen haben“, erläutert Dipl.-Ing. FH Sebastian Hennch, Ingenieurbüro für Innovative.Rohr.Technologien.GmbH. Die neuen Trinkwasserleitungen aus PE-HD-Rohr DA 125 wurden im so genannten Pflugverfahren verlegt, wobei gleichzeitig weitere Leerrohre für andere Medien wie zum Beispiel Glasfaserleitungen mit eingebaut wurden. Auch für den Planer stellt die Ausführungsvariante mit den GFK-Modulen langfristig die wirtschaftlichste Lösung dar. Aufgrund der werkstoffbedingten Eigen-schaften ist das System äußerst langlebig und wartungsarm. Ein weiterer Pluspunkt – neben der einfachen Handhabung auf der Baustelle – ist der Umstand, dass sich der Trinkwasserspeicher bei Bedarf durch das Hinzufügen einzelner schlüsselfertiger Baugruppen jederzeit nachträglich erweitern lässt.
Diese Argumente haben in den letzten Monaten zunehmend mehr Netzbetreiber überzeugt. Neben dem Projekt in der Gemeinde Markt Erlbach wurden weitere Trinkwasserspeicher aus GFK-Elementen gebaut oder sind in Planung. Unter anderem in Gemeinden in Franken, im Allgäu und in Baden-Württemberg. „Die Größenordnungen der realisierten Bauwerke reichen dabei von 50 m3 bis 200 m3 Speichervolumen“, berichtet Regionalleiter Auer, der abschließend noch darauf hinweist, das sich die Modulbauweise mit den vergleichsweise leichten Elementen insbesondere auch für Bauvorhaben in schwierig zugänglichem Gelände eignet, wie etwa in gebirgigen Regionen von Deutschland und Österreich.
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