Abwasserkanal Emscher BA 40

07.12.2015

Ein Abwasserkanal in Tübbingbauweise

Luftbild Startschacht SD.033 [Foto: Franz Fischer Ingenieurbüro GmbH]

Der Bau des Abwasserkanals Emscher (AKE) ist das größte Einzelprojekt im Rahmen des Generationsprojekts „Emscher - Umbau“. Die Umsetzung ist eine Aufgabe mit ungewöhnlichen Dimensionen - sowohl technisch als auch finanziell. Der AKE hat eine Gesamtlänge von 51 km, die in mehrere Bauabschnitte unterteilt ist.

Der BA 40 ist mit einer Gesamtlänge von 2 x 10 km Abwasserkanal der längste Doppelrohrabschnitt des AKE und in Tübbingbauweise europaweit eine Besonderheit. Der Innendurchmesser der Tübbingröhren beträgt 2,60 m, die Tiefenlage erreicht an der Zielbaugrube am Pumpwerk Oberhausen 37 m unter Geländeoberkante. Somit liegt der Kanal an dieser Stelle knapp 3 m unter dem Meeresspiegel.

Blick in die Tübbingstrecke [Foto: Franz Fischer Ingenieurbüro GmbH]

Die Franz Fischer Ingenieurbüro GmbH wurde 2012 von der Emschergenossenschaft mit der Erstellung des Leistungsverzeichnisses und der Mitwirkung bei der Vergabe und im Herbst 2013 im Rahmen eines VOF-Verfahrens gemeinsam mit einem Partner mit der Bauoberleitung und der örtlichen Bauüberwachung beauftragt.

Für den Bau des BA 40 werden 14 Baugruben (Ø bis 20 m, Tiefe bis 40 m) in Schlitzwandbauweise erstellt. Ergänzend zu den Tübbingröhren werden 2 Druckluftvortriebe DN 1600 (jeweils ca. 400 m), sowie 2 Microvortriebe DN 600 aufgefahren. Die wesentliche Besonderheit stellt aber der Tübbingausbau dar. Während üblicherweise die Kanäle mittels Rohrvortrieb hergestellt werden, wird hier der Abwasserkanal aus einzelnen Segmenten - über 100.000 Tübbingsteine - in der Vortriebsmaschine zusammengebaut.

Blick in den Startschacht [Foto: Franz Fischer Ingenieurbüro GmbH]

Dieses Verfahren, das man nur aus dem Verkehrstunnelbau kennt, wurde aufgrund der großen Tiefenlage in Verbindung mit Haltungslängen von bis zu 1.200 m und den ansonsten damit verbundenen Reibungskräften gewählt.

Bei der Herstellung der Tübbings für Abwasser musste Neuland betreten werden. Die langen Fließzeiten des Abwassers im AKE führen zu einem stark erhöhten Korrosionspotential, so dass in einigen Bereichen der hoch säurebeständige Beton zusätzlich mit einer Polymerbetonoberfläche ausgeführt wird.

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