Stadtwerke Bretten setzen auf Gewebeschlauchrelining - Sanflex schont die Kassen
24.08.2005
Niedrige Baukosten aufgrund nur geringer Tiefbauarbeiten und einer kurzen Bauzeit sowie ein Bauablauf ohne große Beeinträchtigung von Anwohnern und Straßenverkehr: Diese Rahmenbedingungen gaben den Ausschlag bei der Entscheidung der Stadtwerke Bretten, bei den seit 1998 sukzessive durchgeführten Sanierungsmaßnahmen an den örtlichen Gasleitungen verstärkt auf das Gewebeschlauchrelining zu setzen. Zum Einsatz kommt das so genannte Sanflex-Verfahren der DIRINGER & SCHEIDEL Rohrsanierung GmbH & Co. KG, bei dem ein Gewebeschlauch mit Polyurethan-Beschichtung im Reversionsverfahren mit Druckluft in die zu sanierende Rohrleitung eingebracht und mit einem lösungsmittelfreien Zweikomponenten-Klebstoff mit der Innenwand der alten Leitung verklebt wird.
Bei dem Verfahren, das sich zur Sanierung von Gas-, Wasser- und Abwasserdruckleitungen eignet, wird ein Gewebeschlauch im so genannten Umstülpverfahren mit Druckluft in die zu sanierende Rohrleitung eingebracht und mit dem Altrohr verklebt. Nach dem Erstellen von Start- und Zielgrube und der Außerbetriebnahme der Sanierungsstrecke muss die alte Leitung gründlich gereinigt werden. "Entsprechend dem DVGW-Arbeitsblatt G478 soll die gereinigte Oberfläche metallisch blank, rückstands- und fettfrei sein, so dass der geforderte Schälwiderstand nach DIN 30658-1 sicher erfüllt wird", erläutert Dipl-Ing. Christian Albert, NL-Leiter Heidelberg, DIRINGER & SCHEIDEL GmbH & Co. KG. Die Reinigung der Gasleitungen erfolgt mit einer Wasserhöchstdruck-Reinigung. Die Drücke bei der Säuberung liegen zwischen 1 000 und 1 500 bar. Bei härteren und widerstandsfähigeren Verschmutzungen können Drücke bis 2 000 bar gefahren werden. Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten wird der Zustand der Rohrinnenwand mit der TV-Kamera überprüft und die Lage der vorhandenen Hausanschlüsse eingemessen.
Danach bereiten die Arbeiter den Gewebeschlauch auf seinen Einsatz vor. "Zuerst wird der Gewebeschlauch auf dem Kleberauftragtisch mit einem Zwei-Komponenten-Kleber befüllt und durch einen definierten Walzenspalt in die Inversionstrommel geführt", beschreibt D&S-Vorarbeiter Peter Gebhardt den weiteren Ablauf. Die Walzen sorgen hierbei für eine gleichmäßige Verteilung des Klebstoffes im Schlauch. Bei normalen Temperaturen beträgt die Verarbeitungszeit rund 65 bis 70 Minuten. An der Austrittsstelle der Inversionstrommel wird der Schlauch eingekrempelt und am so genannten Umstülpstutzen befestigt.
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