Projekt Stadt Albstadt ? Kanalsanierung Innenstadt Ebingen

Die Besonderheit lag darin, dass im Untersuchungsgebiet eine Tiefgarage erstellt wurde und vorab während des Einbaus eines Bohrpfahlwandverbaus im Kirchengraben alle Anschlussleitungen in diesem Bereich verlegt werden mussten. Aufgrund des geringen Platzbedarfes mussten Leitungen als Steigleitungen bis zu 90° und einer Höhe von ca. 1,50 m verlegt werden. Anschließende Abzweige zum erfassen mehrerer Anschlusspunkte machte die Inspektion nicht einfacher.

Auf Vorschlag des MBS - Mendek Bau- und Sachverständigenbüros für Kanalsanierung aus Ravensburg wurde die Inspektion mit der Kameratechnik Lindauer-Mini-Schere (LMS) in Verbindung mit ASYS-Verlaufsvermessung durchgeführt. Der Hauptgrund lag auch darin, dass kaum Kontrollschächte im Bereich der Anschlussleitungen vorhanden waren.

Dies hatte aus Sicht von Dipl.-Ing. Markus Mendek folgende Vorteile:

1. Automatische Vermessung der Leitungen in x/y/z Koordinaten - also kein Schätzen der Winkel.
2. Automatisches Generieren eines Leitungsprofils (Ermittlung des Gefälles) zur Überprüfung der hydraulischen Leistungsfähigkeit wie nach DIN EN 752 gefordert.
3. Einfaches Zuweisen der Leitungen zum Entwässerungsgegenstand bei evtl. Inspektionsabbrüchen aufgrund Hindernisse im Leitungssystem - da Lage und Höhe bis zu Abbruchzeitpunkt gegeben sind.
4. Es mussten Leitungsverläufe nicht ungenau mittels Sender-Empfänger-Prinzips geortet werden. Vor allem im Bereich der sehr engen Straßenbereiche wurden sehr hohe Ungenauigkeiten aufgrund stromführender Leitungen vermutet.

Zur Inspektion der Komplettleistung (350 m Hauptkanal, 63 Anschlussleitungen) wurden 4 Arbeitstagen benötigt. Erschwerend kam neben der schlechten Wetterlage (Schneefall, Temperaturen von bis zu -4°C, zugefrorene Schächte usw.) noch hinzu, dass teilweise die Anschlussleitungen gegen die Fließrichtung angeschlossen waren.

Die anschließende ingenieurtechnische Auswertung der TV-Inspektion bestätigte die goldrichtige Entscheidung das Leitungsnetz zu "vermessen". Sehr komplexe Leitungsverläufe sowie mehrfache Abzweigungen auf den Leitungen hätten mit herkömmlicher Satellitentechnik zu keinen vernünftigen Ergebnissen geführt. Das heißt, dass viele Leitungsbereiche gar nicht inspiziert hätten werden können.

Eine anschließende ingenieurtechnische Vermessung der wenigen Kontrollschächte und Dachrinnen usw. ließ eine Plausibilitätsprüfung der Vermessungsdaten aus der Inspektion zu. Hier konnten keine gravierenden Abweichungen festgestellt werden.

Das Ergebnis überzeugt auch die Vertreter der Stadt Albstadt. Da aufgrund des teilweisen schlechten Kanalzustandes mehrere Aufgrabungen notwendig werden, können nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten sehr genaue Rückschlüsse auf die Genauigkeit der Vermessung gezogen werden.