Neuer Stauraumkanal für Güterverkehrsdrehscheibe im Nürnberger Hafen. Linearverbau - viel Platz für den Schalwagen

10.08.2006

Die Gebr. Donhauser GmbH & Co. hat den Auftrag für den Neubau eines Stauraumkanals in Ortbetonbauweise in der Hamburger Straße in Nürnberg erhalten. Entgegen der ursprünglichen Ausschreibung des Auftraggebers, dem Eigenbetrieb Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg, die den Einsatz einer Spundwand vorsah, entschieden sich Auftraggeber und Auftragnehmer nachträglich für eine Ausführung, bei der der Linearverbau der Emunds+Staudinger GmbH die Arbeiten in der bis zu 7,50 m tiefen Baugrube sicherte.

Eine Entscheidung, die sich bezahlt gemacht hat: Bei der Erstellung des rund 970 m langen Bauwerks konnte das flexible Verbausystem seine Leistungsstärke eindrucksvoll unter Beweis stellen. Beim Linearverbau können Platten, Träger und Laufwagen parallel und unabhängig voneinander bewegt werden. Dadurch ergeben sich sowohl während des Ein- und Rückbaus der Module als auch bei der Arbeit in der Baugrube viele technische und wirtschaftliche Vorteile. Hierzu zählt vor allem der enorme Arbeits- und Freiraum nach oben – zum Beispiel bei der Erstellung eines linienförmigen Ortbetonbauwerks. Sobald die Sohle betoniert worden war und damit die nötige Bodenabstützung für das Verbausystem vorlag, konnten die Laufwagen entsprechend den statischen Vorgaben von Emunds+Staudinger nach oben gezogen werden. Auf diese Weise entstand ausreichend Arbeitsraum, damit der Schalwagen für die Innenschalung des Abwassersammlers ungehindert darunter hindurchfahren konnte.
"Der umfangreiche Ausbau des trimodalen Güterverkehrszentrums und weitere geplante Ansiedlungen im Nürnberger Hafen haben die Erweiterung der vorhanden Kanalisation notwendig gemacht", erklärt Dipl.-Ing. (FH) Mario Heinlein vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg. Dazu zählt der Neubau eines Stauraumkanals in der Hamburger Straße zwischen Duisburger und Bochumer Straße. "Das Bauwerk mit einem Stauvolumen von rund 3 500 m3 soll sowohl als leistungsfähiger Transportkanal als auch als Abwasserzwischenspeicher bei plötzlich auftretenden Starkregenereignissen dienen", so Heinlein weiter. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme sind mit rund 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Im Mai 2005 begann die Gebr. Donhauser GmbH & Co. mit den Tiefbauarbeiten in der Hamburger Straße, die Fertigstellung ist im Herbst 2006 geplant. Der Stauraumkanal wurde innerhalb der geplanten dritten und vierten Fahrspur der Hamburger Straße in offener Bauweise errichtet, so dass der starke Liefer- und Güterverkehr auf der heute bestehenden Fahrbahn nicht durch Bauarbeiten behindert wurde.
Der Abwasserkanal, ein monolithisch herzustellendes Kastenprofil mit Trockenwetterrinne aus wasserundurchlässigem Beton, ist rund 970 m lang. Die lichten Querschnittsmaße betragen 1,60 m x 2,70 m. Wenn der Sammler ans Netz gegangen ist, regelt ein vorab erstelltes Steuerbauwerk elektronisch den Abfluss in das bestehende, jedoch begrenzt leistungsfähige Kanalnetz. Das vom Auftragnehmer vorgeschlagene Linearverbausystem von Emunds+Staudinger überzeugte mit seinen unverkennbaren Vorteilen auch den Auftraggeber. Das Konzept wurde gemeinsam mit Dipl.-Ing. Markus Gehse, E+S-Vertrieb Bayern, entwickelt.
Verbauplatten seitlich eingeschwenkt
16 Module des Verbausystems – bestehend aus inneren und äußeren Grundplatten mit einer Höhe von jeweils 2,32 m, inneren und äußeren Aufsatzplatten mit einer Höhe von 1,32 m bzw. 2,30 m sowie 6,13 m langen Linearverbauträgern und den Laufwagen – wurden auf der Baustelle vorgehalten. Besonders beim Ansetzen des ersten Verbaufeldes wurden die Vorteile des Linearverbausystems deutlich. Nach der Vormontage der Trägerpaare mit den Laufwagen und den erforderlichen Verbreiterungen wurde der Graben für eine Feldlänge bis in eine Tiefe von 1,50 m ausgehoben. Als nächster Arbeitsschritt erfolgte das Einstellen des ersten Trägerpaares. Daraufhin schwenkte der Bagger die äußeren Grundplatten nicht – wie bei anderen Systemen üblich – von oben, sondern seitlich, kurz über Geländeniveau, in die Träger ein. Ermöglicht wird diese Vorgehensweise durch die großen offenen Führungsprofile der Linearverbauträger. Wenn die Platten rechtwinklig zum Laufwagen und parallel zueinander ausgerichtet sind, kann das zweite Trägerpaar problemlos von oben in die Plattenenden eingeschoben werden. Insgesamt dauert die Montage der ersten Verbauelemente nicht länger als 15 bis 20 Minuten. "Nach dem Einbau wurden Träger und Verbauplatten mit einer Trennschicht aus 4 cm Styropor versehen", erläutert Bauleiter Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Pfälzner, vom Bauunternehmen Gebr. Donhauser GmbH & Co. "Diese Vorgehensweise war nötig, um die direkte Verbindung zwischen Beton und Stahlverbauelementen zu verhindern und um die Reibungskräfte beim Ziehen von Platten und Trägern zu reduzieren."
Viel Platz für den Schalwagen
"Weiterhin bemerkenswert", so Pfälzner weiter, "war der Umstand, dass trotz der Aushubtiefe ein Laufwagen ausreichte, um alle statischen Anforderungen zu erfüllen. So entstand bei unterster Laufwagenstellung ein enormer Freiraum im oberen Bereich der Träger-Laufwagen-Einheit. Der Bagger gelangte mit seinem Ausleger problemlos über die Spreizen des Laufwagens und erreichte deutlich höhere Aushubleistungen." Betoniert wurde in technologischen Abschnitten von 8 m. Zuerst wurde die erforderliche Sauberkeitsschicht hergestellt. Danach entstand die 30 cm starke Sohle. Sie diente dann als Bodenaussteifung für die Linearverbauträger. Nach dem Erreichen der Mindestfestigkeit des ausgehärteten Betons konnte mit dem Bagger die Position der Laufwagen verändert werden. Auf diese Weise entstand der nötige Arbeitsraum für die darauf folgenden Schalarbeiten der aufgehenden Wände.
Auftraggeber und bauausführendes Unternehmen sind von der Leistungsstärke und den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des Linearverbaus überzeugt. Nach den Worten von Dipl.-Ing. (FH) Michael Stahl, Bereichsleiter Gebr. Donhauser GmbH & Co., "erweist sich das Verbausystem in der Ausführung als besonders wirtschaftlich und darüber hinaus auch noch als schneller als vorausgesehen." Nicht zuletzt aufgrund des zügigen und reibungslosen Einsatzes der Verbauelemente ist sich die Bauleitung sicher, den vertraglich vereinbarten Fertigstellungstermin einhalten zu können, so das positive Fazit.
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